Desinformation hat es schon immer gegeben. Sogar die Gründung Österreichs geht auf eine Desinformation zurück. Das Privilegium Maius war nichts als eine, inhaltlich teils groteske, Fälschung. Im Mittelalter nichts ungewöhnlich. Nahezu jedes Dokument aus dieser Zeit ist eine Fälschung. Und bis heute verwenden Machthaber in Österreich Desinformation um Macht zu erlangen oder Macht zu erhalten.
Spätestens seit der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ist die Bezeichnung „Fake News“ den meisten Menschen ein Begriff.
Einer der größten Desinformationskampagnen der österreichischen Geschichte wurde rund um den Selbstmord von Kronprinz Rudolf und dessen Mord an seiner Geliebten Mary Vetsera.
Als 1933 Dollfuß das Parlament ausschaltete und die Pressefreiheit einschränkte, sahen sich die österreichischen Nationalsozialisten ihrer Möglichkeit beraubt durch Neuwahlen an die Macht zu kommen.
Im Zuge eines Putschversuchs wurde der Radiosender Ravag gestürmt und die Presse damit abermals zur Zielscheibe.
Wenige Jahre nach dem Krieg sollte die schwarz-rote Regierung gemeinsam mit der Gewerkschaft eine Desinformation in Umlauf bringen, die eine der größten Streikbewegungen jemals bremste. Die Sowjets würden den Aufstand anheizen um einen Staatscoup durchzuführen. Diese Gefahr wurde aber niemals in den Ministerräten thematisiert, sondern nur nach außen hin kommuniziert. Die Demonstranten verloren bald ihren Mut und beendeten den Streik. Sie fürchteten einen russischen Putsch, obwohl ein solcher niemals eine reale Gefahr war.
In den kommenden Jahren nutzen auch „fremde Mächte“ diverse Möglichkeiten um Einfluss auf den jungen österreichischen Staat zu nehmen. Die JournalistInnenszene wurde nach emporstrebenden kooperationswilligen Personen ausgesiebt. Einige von ihnen wurden später einflussreiche Chefredakteure. So ließ sich Otto Schulmeister, der Chefredakteur der Tageszeitung Die Presse vom amerikanischen Geheimdienst instrumentalisiert. Anhand von historischen Ereignissen und zeitgschichtlich prägenden Fällen analysiert die Dokumentation „Zwischen Lüge und Wahrheit“ die grundlegenden Mechanismen der Meinungsmanipulation und zeigt, dass Desinformation ein schon lange bestehendes Problem ist.