in den Wolken

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Am Wochenende war ich schlapp und müde, gestern wachte ich mit Halsschmerzen auf,   beutelte mich Schüttelfrost, lange Rede kurzer Sinn, scheinbar surfe ich doch aus jeder Welle mit und heißt sie auch Grippewelle.

Was soll ich sagen, meine Begeisterung hält sich in Grenzen, zumal ich heute Geburtstag habe, eh seit vielen Jahren ein schwieriger Tag für mich, das hat weniger mit zunehmendem Alter sonder eher an die Erinnerung, als ich 7 Jahre alt wurde und meine Mutter mich weckte mit den Worten“die Oma ist heute Nacht gestorben“

So bin ich heute aufgewacht mit dem Gedanken an sie.

Ich will diesen Blog nicht mit meinen Übersentimentalitäten strapazieren, aber so bin ich, sentimental. Dabei habe ich mir vorgenommen, dass dieses Jahr nicht alles, aber dieser Tag anders ist, feiern wollt ich mich, auf ein Konzert wollt ich, nicht wieder einfach darüber weggehen

über mich.

Gut es ist noch früh, das Kind verließ das Haus, beschenkte mich und war lieb. Ich habe mir frei genommen, also sitze ich da, werde Literweise Tee trinken und hoffe ich spül das Kranke einfach aus.

Bin sogar ein Bisschen beruhigt, dacht ich doch schon die alte Wolke Traurigkeit nähme mich in Ihre Mitte, hurra nein, es sind nur Bakterien oder Viren, vielleicht froren meine Füße auch nur zuviel und der Rest.

Ein paar meiner Arbeitskollegen werden 30, sprechen von Midlifekrisis und dem Verlust der Jugend, ach je, 30, nicht einmal der Rede wert, im Rückblick gesehen, als ich 30 wurde hatte ich andere Sorgen, das Kind

TABULA RASA, Stunde null

Ich glaube nicht, dass Menschen mit Kindern zwangsläufig reifer sind, aber man rückt an eine andere Stelle, spätestens dann ist man mit dem Durchtrennen der Schnur, nicht mehr der Nabel der Welt, Positionswechsel, die eigene Vergänglichkeit mit der neuen Geburt eines anderen Wesens,

ist da.

Wachstumsschmerzen, Freude, Glück, Traurigkeit nicht nur post partal.

Die Oma, die hatte kein leichtes Leben, die Oma, zwei lange, dünne, graue Zöpfe, die sie zu Schnecken band, nur durch den Spalt in der Türe sah ich Ihre Haare einmal offen, sie wollte das nicht,

“ als Kind flochten sie mir 3 Zöpfe, zuviele Haare für nur 2 “ sie lächelte still und stolz bei diesem Satz, diese gütige, liebevolle, bescheidene Frau, die Sonne meiner ersten Jahre, nein bis heute,

tiefschwarz war es oft um mich

beim Abendrot, nahm sie mich bei der Hand

„schau Kleines, da oben auf den Wolken, da backen sie gerade Plätzle“ und flocht mir mein Haar zu Zöpfen,

andächtig, zärtlich und sanft.

mit den Wolken, das ist nur schön, wenn man daran glaubt, sie tat es, aber andächtiger, zärtlicher und sanfter

das will ich werden

mit jedem Jahr.

 

 

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2 Kommentare

  1. Alles gute zum geburtstag funkeline. Deine zarte seite kann kräftig aus diesen eintrag herauslesen. Es wird ein schönes jahr werden, das spür ich. Ein kranker start muss kein schlechtes zeichen sein!

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