Wir kennen ihn alle als Posterboy der Tageszeitung „Die Presse“. Statt einer inhaltlichen Kampagne zu fahren, rückte er sich einfach selbst ins mediale Licht.
Für viele war das sehr irritierend. Außerdem: Ist Michael Fleischhacker für den Posten des Chefredakteurs nicht eine Spur zu jung und zu fesch? Sollte im Chefsessel der wertekonservativen“Die Presse“ nicht ein Mann mit Bart und Halbglatze sitzen, der gegen Abtreibung und für ein lebenslanges Hausfrauen-Dasein von Müttern eintritt?
Haben Alpha Männer eigentlich Beziehungen? Also zu anderen Menschen, meine ich. Nicht nur zum Spiegelbild. Kinder hat er jedenfalls. Sogar vier. Und mit der Mutter der beiden jüngeren ist er auch schon länger zusammen. Sogar in Karenz war er. Alpha Männer brauchen also auch eine Verankerung.
Alpha Männer unter sich
Heute ist er Chef vom österreichischen Ableger der NZZ und wahrscheinlich muss er seine Vaterqualitäten dort auch zum Einsatz bringen. In Bezug auf seinen Partner Rudi Fußi. Rudolf Fußi ist auch ein Alpah Mann. Einer, der den Relations-Spagat zwischen allen Parteien (mit Ausnahme der FPÖ – aber inklusive Team Stronach) mit einer unbesorgten Leichtigkeit schafft, die man dem Mann mit dem 7-Tagesbart und dem Wohlstandsbäuchlein kaum zutrauen würde. Permanent taucht der kuriose PR-Mann in einem neuem überraschenden Zusammenhang auf. Der Verdacht liegt nahe: So einen Partner muss man erst mal im Griff haben. Warum es die NZZ nicht geschafft hat eine Frau in die Führungsposition zu hieven, kann man sich in diesem Zusammenhang auch fragen.
Gleichzeitig überrascht es auch, dass gerade jener Zeitungsmacher, also Fleischhacker, Chef einer Onlineplattform wird, der vor wenigen Jahren noch behauptete, dass „Die Presse“ nicht groß in die Entwicklung ihrer Homepage investieren bräuchte, weil auf dem Gebiet der Standard bereits uneinholbar sei. Die unbesorgte Leichtigkeit mit der er schon im voraus vor dem Internetmarkt kapitulierte, ist auch irgendwie bemerkenswert.
Aber zurück wo wir begonnen haben
Als wir damals in sein Büro kamen, übte er sich im Understatment. Nicht die Sekretärin – er selbst – schenkte uns den Kaffee ein. Und trotz Zeitdruck mimte er den demütigen Gastgeber. Etwas Feminin-Sentimentales strahlt er aus. Vielleicht ist das seine Art sich innerlich auf das Thema Familie einzustellen? Wie der Provokateur mit bürgerlichem Background seine eigene Vaterrolle bewertet und wie er eine Rabenmuttern definiert, könnt ihr im Clip sehen. selber:
http://www.youtube.com/watch?v=YWImmKvfK7w