Das letzte Jahr war viel viel viel anstrengender, als mir bewusst war. Ich bin für Krisen gemacht. Immer in Alarmmodus zu sein, liegt mir. Aber es war trotzdem wirklich ein hartes Jahr. Nicht nur Corona. Nicht nur Barbara Kolm. Viele andere Belastungen und Kämpfe.
Das erste Mal hat mich die Reise zur Hütte im Wald gar nicht besonders gefreut. Wegzufahren fühlte sich an wie die Kontrolle abgeben. Man gewöhnt sich so schnell an die Verhältnisse, dass man sich gar nicht mehr vorstellen kann, dass es auch parallele Wirklichkeiten gibt.
Die Hütte war ein Jahr lang ganz allein im Wald gestanden und ich hatte sie fast vergessen. Aber sie umarmte uns bei der Ankunft mit ihrem prachtvollen Licht und freundlichem Inneren und sagt: „Mich könnt ihr nicht vergessen.“
Es war heiß und wir gingen uns sofort im Meer abkühlen.
Aber auch die nächsten Tage war ich trotzdem recht low. Erschöpft und ausgelaugt. Wir haben das Programm runtergefahren.
Musik hören. Kleine Ausflüge, viel Kaffee und kleine Arbeitsaufgaben. Schuhe putzen, Kerzen kaufen, Regenrinne reparieren und Jause machen.
Lesen, schreiben, zeichnen, denken. Und jeden Tag schwimmen.
Einen alten Zinn-Kerzenständer von Svenskt Tenn um 6€ finden und ihn ins Fenster stellen und aus dem Fenster schauen.
Nicht viel mehr als so.