Umarmt

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komische Lebensphase gerade.

„Was machst du mal aus meinem Zimmer, wenn ich ausgezogen bin“ fragt das Kind.

Ich richte es so ein, dass du jederzeit hier einen Platz hast, antworte ich.

 

Scheint die richtige Antwort gewesen zu sein, sie findet mich keck.

Keck fühle ich mich gerade nicht, dieses Jahr ist irgendwie der Wurm drinnen,

viele Konflikte, Innen und Außen.

 

Das ist zwar an sich nicht Neues, aber es hat eine

andere Farbe und einen anderen Geschmack.

 

Mein Hang zur Depression begleitet mich ja schon immer, interessanter wäre Melancholie.

Sie ist wie eine Krake, manchmal verschwindet sie, ich glaube sie vergessen, trügerische Gelassenheit, dann schlingt sich eine Tentakel langsam erst noch um den kleinen Zeh, das ist ok

und das reimt sich sogar.

 

Bringt mich dazu die passende Musik zu hören übers Leben und die Vergänglichkeit zu sinnieren,

kitzelt ganz vertraut und neckt mich.

 

Dann schlingt es sich um meine Knöchel und saugt mich langsam mit sich hinab.

„Sous le sable“ das war ein schöner Film.

 

Für Filme habe ich dann keine Kraft mehr, für Freunde auch nicht, ich verschwinde und funktioniere weiter.

Mit dem Kind neben mir zwinge ich mich an die Oberfläche, dehne das Band fast zum Zerreißen,

es ist reißfest.

 

Ich sehne mich dann nach Gesellschaft, aber ich bin mir selbst keine gute mehr, da ziehe ich mich zurück.

 

Irgendwann ist der Spuk, der glibbrige, dumpfe, schwammige

dann vorbei.

 

Ich tauche auf und es ist als ob eine neue Evolution ohne mich Vonstatten gegangen ist,

schaue sie mir an die Wracks meiner versunkenen Zeit.

Und Zeit, Zeit ist kostbar.

 

„Verliebe Dich in deine Würde“

steht auf meinem Yogitee, ich trinke ihn nach der täglichen halben Stunde.

Musste feststellen, dass ich kein Gleichgewicht habe, ich falle um, auf nur einem Bein, meine Arme stützen mich nicht, meine Mitte

nicht vorhanden.

 

Mens sane in corpore sanem?  mag jetzt nicht nachschauen, ob das so stimmt, auch wenn s vielleicht falsch ist, der Körper ist schlau, im Körper sitzt vieles.

Was immer Seele ist

irgendwo muss sie doch ein Zuhause haben?

 

Yoga tut mir gut, das weniger arbeiten auch, die Küche ist seit gestern rosa,

und rosa ist das aufkommende Gefühl von Sehnsucht.

 

Es wird die Farbe wechseln.

Die harten  Kanten, das Verspannte, die Abwehr

ganz weich sehnt es sich das erste Mal

nach sich Aufeinander beziehen, das Leben zu teilen, um es zu vergrößern, nach Ungeschminktheit, Trotz, Anlehnung, Versöhnung

Erkennen und Erkannt sein.

 

Das liest und schreibt sich  kitschig,

soll sein,

vielleicht beginnen Hormone zu verwirren zurück zu der Zeit

als die Sehnsucht begann.

 

Ich werde sie lassen, es ist schön, schöner als im knirschenden Sand,

so alt und immer noch

ist mein Bild geprägt

nicht nur von mir.

 

Die Eltern rücken nah, wenn die Zeit vergeht, meine

MITTE

gefragt wie immer

und gefragt wie nie.

 

Ich schaue sie mir an die rosa Küche, werde ich alt, ein Samtschemelchen wie von der Großtante fehlt mir noch vorm Fenster,

ich will es drinnen schön haben, damit ich wieder lieber hinaus gehe.

 

Zum Yoga, zu Freunden, zu allem was da ist.

 

Das Streichen war anstrengend und das Putzen und das auf einem Bein die Fassung wahren.

 

Vielleicht hat sie sich im Mistkübel versteckt die Krake und wird jetzt fortgefahren zu irgendeiner

Entsorgung?

 

 

Ich denke nicht,

irgendwo ruht sie,

schlafe schön, wie Dornröschen 100 Jahre, wünscht sich die Rosaherbstfrau

oder finde deinen Prinzen

oder dich selbst.

 

Dann schaue ich Gilmore Girls, welch heile Welt, aber auf eine Märchen- für -Erwachsene Art.

Und wenn Rory vom College kommt,

hat auch sie ihr Zimmer

 

zuhaus.

 

 

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