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Wieder eine Textzeile des so von mir Verehrten.
Wer mir Trost ist oder war, den vergesse ich nicht, wäre auch sehr dumm von mir.
Patrice erwähnte sie so schön und gab ihr einen Raum, der scheinbar verpassten Lebenszeit, die Jahreszeit bietet sich an, mit dem Fallen der Blätter das Vergehen und Verwehen, sie wird sichtbar die Vergänglichkeit, das eigene steigende Alter macht sensibler, nicht für alles aber
sicher fürs Welken und Vergehen.
“If you don’t become the ocean, you’ll be seasick every day.”
zitiere ich ihn wieder.
Besser kann man es nicht sagen und so wird auch die Melancholie zu einer Wellen von vielen.
Am Freitag war ich aus, nicht allzu lange, aber lange genug um am Samstagabend zu Hause zu bleiben, nicht einmal Frau Doktor Nachbarin links schaffte es mich zu einem Drink in „unser“ Beisl ums Eck zu überreden, „die kleine Kneipe am Ende der Straße“, meine Damen meine Herren, wenn einem solche Lieder samt Text einfallen,
kennt man das Vergehen der Zeit nicht nur aus der Theorie.
Das Beisl, das schätze ich, oft wird hier in letzter Zeit spontan ein kleines Konzert gegeben, voller Inbrunst singt der ganze kleine Raum mit, Lieder, die ich noch nie hörte, Sprachen, die ich nicht verstehe, aber ich verstehe jenseits der Worte und sehe Echtes.
Oft bleibt meine Blick bewundernd an dem ein oder anderen Frauengesicht hängen, Alter, Gewicht, Schönheit setzt kein Maß, hemmt und verschluckt keinen lautgesungenen Ton und verhindert nicht das Mitwiegen der Körper,
ich freue mich daran und spüre einen Mangel.
Frei sein und umfangen.
Einer, den ich mit den Nachbarinnen nur den Seemann nenne, an dem verweilt mein Blick besonders gern.
Es ist so schön wie sie melancholisch einstimmen,
kein Nationalismus kann sie mir verdächtig machen, ihr Land ist in viele zerfallen,
ihre Stimmen nicht.
Jetzt bin ich mal wieder abgeglitten, hm vielleicht hätte ich doch wieder ein wenig lauschen sollen.
Seit langem aber schaute ich mal wieder TV, das Kind hatte den Laptop entführt, blieb hängen bei der filmischen Begleitung einer Tochter, die ihren Vater nach Polen ins Pflegeheim bringt. Als sie dann über Skype miteinander reden und sie ihm sagt „halt die Ohren steif“ und sich so freut, dass es ihm gut geht
da fängt es an,
ich weine.
Nahtlos „The Hours“, der Film seit dem ich sehe, dass Frau Kidman eine gute Schauspielerin ist, ein Jahr später kam „Dogville“ und manifestierte das
und ich weine weiter mit Meryl Streep, mit Julianne Moore, der Blick des Sohnes im Auto mit solcher Liebe, die Verzweiflung des Erwachsenen nicht herausgewachsen aus dem Verlust, es gibt kein Halten mehr,
als Virgina Woolf ins Wasser geht
„Alles ist mir entgangen außer der Sicherheit deiner Güte. … Ich glaube nicht, zwei Menschen hätten glücklicher sein können als wir gewesen sind.“
sind keine Tränen mehr übrig.
Ich fühle mich besser, switche umher und gleich weiter mit „Irina Palm“, das ist wirklich der Filmabend der großen moralischen Fragen
nach Schuld und Vergebung.
Als kleine Draufgabe sind dann meine Augen viereckig als Alice Schwarzer mit Ina Müller Zarah Leanders
„Nur nicht aus Liebe weinen,
es gibt auf Erden nicht nur den einen,
es gibt soviele auf dieser Welt,
ich liebe jeden, der mir gefällt.
Und darum will ich heut Dir gehören.
Du sollst mir Treue und Liebe schwören.
Wenn ich auch fühle, es muss ja Lüge sein,
ich lüge auch und bin Dein.“
schmettern.
Dann bin ich schlafen gegangen und habe an all die gedacht, die mir ein wenig oder mehr vertraut sind, an all die Sehnsüchte, die Erfüllungen, die Trauer und das Glück.
Warum manche Liebe finden während andere sich zu fragen beginnen, ob die Suche überhaupt lohnt,
ich freue mich an denen die mich Teil sein lassen
If you don’t become the ocean, you’ll be seasick every day.”
„There is a crack in everything. That’s how the light gets in.“
und mein Ozean ist still und die Sonne bricht sich wie im Spiegel
ein Sturm ist mal wieder
vorbei.