Schubidu

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und juhu, ich komme gerade vom Rathausplatz und winkte dem Kinde zur Schulskikurswochenabfahrt fröhlich zu. viel hat sich also doch verändert in diesem einen Jahr. Letztes Jahr war mein Herz noch voller Sorge, gut Sorgen macht man sich ja immer, also hoffentlich brichts sie sich nichts, klopf klopf, denn wie bekomme ich sie dann nach Hause? Also ganz profane Bedenken, fast ein bisschen egoistisch, aber dass sie das Emotionale, Soziale selbst regeln kann, das sehe ich und ich ich habe mir 4 Urlaubstage gegönnt, nicht wegen Schulferien

FÜR MICH.

Kurz spielte ich mit dem Gedanken nach Paris zu fliegen, eine Freundin präsentiert dort ihre neue Kollektion auf einem Hausboot auf der Seine.

Ein verführerischer Gedanke Paris wieder zu sehen, am Boot zu übernachten, Erinnerungen aufzufrischen, Paris  und mich nach all den Jahren in Paris. Fly Niki hätte mich um 200 Euro dort hingebracht, aber ich wäre die ganze Zeit mit Menachen umgeben gewesen und ich brauche so dringend vorallem einen Menschen um mich,

Mich Selbst.

Seit 6 Jahren sind das die ersten Tage, außerhalb von Wochenenden, die ich nur für mich habe, nur für mich, ich kleine Egomanin ich, aber ich beginne mich zu vermissen, nicht nur das Kind reift, auch ich und ich habe das dringendste Bedürfnis klar Schiff zu machen

MIT MIR.

Diese aufgeregte Abfahrtsstimmung erregte nicht nur die 13 Jährigen auch die Elterngeneration plus minus 40 schien erwartungsfroh, Paare sprachen über Kinopremieren, Ausstellungen, manch Eine hatte schon den gepackten Koffer im Auto, um die Freiheit zu genießen. Besser finde ich kanns nicht laufen, die Kinder leben sich aus und die Eltern auch, beide mit vollem Recht und Leidenschaft, falls vorhanden. Die Sonne scheint dazu, schubidu..Leinwände habe ich vorgrundiert, Treffen vereinbart, welch Reichtum liegt vor mir. ZEIT. Sie rennt so schnell dahin, Etappenpausen ermöglichen mir erst zu begreifen, was hinter mir liegt, nur wer stehen bleibt, kann festmachen,

wo er gerade ist, sonst wird mein Leben zur Zugfahrt, verschwimmend der Blick aus verschmierten Scheiben, gejagt, gehetzt, immer das Gefühl spät dran zu sein und darin bin ich Expertin,

ich bin spät dran.

Spät ich, aber nicht zu spät, denn ich bin.

Jetzt mach ich mich hübsch oder so ähnlich und geh zum Brunnenmarkt. Gibt es eigentlich schon Pfingstrosen?, Ich liebe diese dicken, runden, grünen Knospen, die so lange brauchen, um aufzublühen, aber dann, dann, dann sind sie und das sehr lange, gemessen an einem Schnittblumenleben.

Pfingstrosen sind mir lieber als Narzissen.

Mit einer meiner zwei Nachbarinnen, die andere ist gerade in Rio, ach große schöne Welt, setze ich mich dann am Bobomarkt und überlege jetzt schon welcher Inhalt meines Glases angemessen ist.

Auf Ironie und Zynismus beim Betrachten habe ich heute keine Lust, beides dient mir dazu Abstand zu gewinnen

ich will aber mit mir sein, nah,

ich glaube noch nie standen mir alle Sinne so nach Nähe

wie jetzt.

grugru kein Blut ist im Schuh,

welcher Schuh mir passt, entscheide nur ich.

Das „Kind“ hat für den Notfall Blasenpflaster dabei.

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