dem Weiblichen schreibt man ja zu, Veränderungen nach außen durch einen Schnitt zu manifestieren.
„Ich will einen Pagenkopf “ sagt das Kind ( noch keinen Pagen…Glück gehabt) , das am Wege ist, Altes abzuwerfen oder eben ganz Junges. Ich ziere mich ein bisschen, gar nicht so leicht sich von alten Zöpfen zu trennen, selbst oder vielleicht sogar, weil es nicht die eigenen sind. Ihre Argumente machen Sinn, oft muss sie es waschen in letzter Zeit ihr!, “ das sind meine Haare, das ist mein Kopf, ich will das so!“ Haar.
Es ist Ihr Haar, ihr Kopf, ihr Wunsch, ihre Träume, ihre Erfahrungen, ihr Grenzen suchen, ihr sich loslösen, nicht nur von der langen Leine Ihres Zopfes, alles ihrs.
Es ist meine Verantwortung, dass sie den Kopf oben behält, Ihre Füße festen Boden berühren, wie weit sie auch wächst, über sich vielleicht hinaus, von mir weg
um bei sich selbst zu sein,
um irgendwann mir auf Augenhöhe zu begegnen,
wenn es in die beste aller Richtungen wächst, weil es sich trennt,
nicht nur von ihrem Haar.
Ich hoffe, wir haben dann beide den Kopf auch ein bisschen in den Wolken, unendlich frei nach oben, den relativierenden, gütigen Blick auf das Leben darunter.
Kinnlange Haare haben wir beide,
ab jetzt.