Silvester im Puff

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Zu Silvester gehe ich immer Nachschub an Mac und andere Kosmetika kaufen. Also bissi teurere Sachen. Sonst eigentlich nie. Ich glaube nicht daran, dass Salben Wunder wirken können und das ist traurig. Es macht so viel Spass eine teure Paste zu kaufen, sie andächtig aus der Verpackung zu schälen und mit Genuß auf die Wangen aufzutragen und daran zu glauben, dass man in der Sekunde schöner wird. Wenn man weiß, dass die meisten Cremen in der Wirkung kaum besser sind als Nivea, bleibt leider der Kick beim Einkaufen etwas aus.

Wir wollten dann eigentlich zum Merkur einkaufen gehen, aber die Schlange reichte bis zu den Gefrierwaren. Also fuhren wir statt dessen zum guten alten depressiven Zielpunkt.

zielpunkt

Auf seine mistige Marketingführung ist eben Verlass. Nicht einmal zu Silvester gibt es hier Stress.Dann steckten wir die Kinder ins Auto und fuhren im Sonnenuntergang zu meinen Eltern ins Burgenland.

sonnentuntergang

Dort erwartete uns wie immer ein wunderschön gedeckter Tisch. Es gab geräucherten Heilbutt und Paella mit Huhn und Garnelen. Ich fragte meine Kinder, was sie sich 2013 wünschen. Fritzi sagte:“ Ein schönes Feuerwerk!“

Ich glaub das hat sich wenige Stunden später erfüllt. Wie unkompliziert.

Lenni sagte:“ Einen Sommerhit ohne Zieharmonika.“ Das wird ein bissi schwieriger.silvester

Am Abend kamen ein paar Freunde rüber und wir stritten uns auf welche Terrasse oder Party wir gehen sollten, dann schmiß ich alle raus und sie wollten nicht gehen und legten sich auf den Boden und machten sich ganz schwer, damit ich sie nicht hochheben konnte…äh, nein, das war zu Weihnachten…also wir fuhren dann auf eine extraordinäre Dachterrasse von einem IT-Büro und sahen über ganz Wien. Das war richtig schön und dann wollten wir uns auf eine Lokaltour machen. Das erste Lokal, das unseren Weg kreutze hieß „PUFF“ und da uns dieses PUFF eh schon länger irritiert hat, sind wir dort reingekracht um zu schauen wie ein Lokal aussieht das PUFF heißt, obwohl es keins ist. Fazit: Innen ziemlich stylish, im hinteren Bereich gibt es zwei Whirlpools und Betten mit Spigelen, die aber eher wie eine skurrile Kulisse wirken. Vorne feierten 30 Ärzte und Ärztinnen, die alle recht verwegen sein wollten, aber ehrlicherweise sehr durchschnittlich waren. Bissi Glitzerkleider, bissi Schalkravatten, Schlumberger, Fliterchic und mittelmäßige Laune. Die ganze Szene wirkte wie ein schlecht arrangiertes Filmset vom Komissar Rex. Dann gingen wir noch in ein paar andere Clubs ab um am Ende am Badeschiff auf einem Dubstep-Konzert zu landen. Fazit: „Strange Days“-Feeling, nette eingerauchte Rastahippies, die durch die tanzenden Mittzwanziger schlurften, hämmernder Endzeitstimmungbeats, zu denen man sehr gut tanzen kann, und mitten drinnen im Tanzbodennebel stand Konrad Becker und atmete Jugendkultur.

silvester

Aber wie jedes Jahr, war die wahre Silvesterparty vor Silvester. Beziehungsweise ist sie manchmal auch nach Silvester. Jedenfalls nicht zu Silvester sondern dann, wenn man es nicht erwartet. Am Samstag kam mich eine Freundin im Laden besuchen und plötzlich kamen noch vier andere Freunde vorbei und wir redeten Blödsinn und hatten Spass. Alle gingen dann mit zu uns nach Hause, wo sie unseren ganzen Silvestervorrat an Sekt leertranken. Um vier schmissen wir sie raus, aber sie wollten nicht gehen…

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About Author

Patrice Fuchs ist 41 Jahre alt, betreibt in Wien ein Umstandsmoden- und ein Designgeschäft, eine Zeitung "Familie Rockt", eine Fernsehshow "Familie Rockt TV", dreht Dokumentationen und unterhält dieses Elternblogportal. Aja und Mama von drei Gschropen ist sie auch.

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