Ich suche schon seit einiger Zeit ein smartes kleines Leselicht für mein puristisch elegantes Nachtkasterl aus den 60er Jahren. Heute hab ich endlich ein nettes kompaktes Teil gefunden:
Beweisfoto an die Lehrerschaft: Schaut´s! Auf meinem Nachtkasterl liegt zum Beispiel ein Buch
Was mich aber weniger freut, ist einerseits der PISA-Test und andererseits die Erklärung der LehrerInnen für dieses katastrophale Ergebnis :
a) Die Eltern fördern ihre Kinder nicht und haben keine Bücher daheim
b) Das Übermass an Medien würde sich negativ auf die Schulleistung auswirken
Wer so argumentiert, sollte sofort sein Lehreramt zurücklegen.
Die Kinder gehen wöchentlich zwischen 30 und 40 Stunden in die Schule und werden dort von angeblich hochqualifizierten Lehrkräften belehrt. Das sollte doch bitte reichen, um den Kindern den Schulstoff näherzubringen! Wenn das nicht reicht, stimmt was nicht an der Didaktik der LehrerInnenschaft.
Die Schuld den Eltern in die Schuhe zu schieben, ist eine Frechheit und macht uns vollkommen hilflos. Denn Eltern fördern ihre Kinder nämlich ganz und gar nicht zu wenig, sondern zu viel! Jedenfalls mehr, als neben den Schul-Wochenstunden nötig sein sollte . Eine Vielzahl an Stunden sitzen wir mit den Kindern bei den Hausaufgaben. Bei uns zu Hause ist das auch so – und das obwohl wir viele Bücher daheim haben und mein Sohn sehr sehr gerne liest.
Die Aussage mit der Medienüberflutung ist überhaupt nur reaktionär. Wie kann gerade die LehrerInnenschaft so medienfeindlich sein? Und überhaupt: Wie ist das mit den Kindern in den anderen PISA-getesteten Ländern? Gibt es in England kein Internet? Sind in Finnland Smartphones für Kinder verboten? Fördern die deutschen, polnischen und italienischen Eltern ihre Kinder so viel mehr, als wir dummen, unbelesenen österreichischen Eltern?
Seit Jahrzehnten fordern Eltern ein besseres Schulsystem. Anstatt etwas zu verbessern, wird den Eltern die Schuld für das Versagen des Schulsystem angelastet.
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dass schule so abläuft frustriert mich auch. und ich bin lehrerin. dass eltern die schuld dafür bei den lehrerinnen suchen frustriert mich auch. schule sollte mehr leisten das stimmt. Dazu muss sich aber das system ändern. ja die ausbildung auch aber selbst die beste didaktische ausbildung wird nicht alle probleme lösen.
Es ist natürlich nicht gerecht, alle LehrerInnen in einem Topf zu werfen. Ich hatte einge sehr gute LehrerInnen in der Schule und mein Sohn hat das auch. Leider hatte ich auch einige sehr, sehr schlechte LehrerInnen und die hatten im Schulverband meistens das Sagen. Und so kommt mir auch vor, dass die SprecherInnen der Lehrerschaft (vor allem der GymnasiallehrerInnen) eben keine Systemverändernung wollen. Und gerade die wollen nun den Eltern die Schuld zuschieben. Ich finde es wichtig dass Lehrerinnen auch offen über Frustation sprechen und sich nicht hinstellen und sagen: `Es soll alles bleiben wie es ist. ´ `Wir machen eh alles richtig´. Ich wäre auch frustriert wenn ich in diesem Schulsystem arbeiten würde.
Ein weiteres Problem unseres Bildungssystems: Viel zu wenig Kinder gehen in die Krippe. Viel zu viele Jugendliche gehen nur 9 Jahre in die Schule!
Die Politiker pushen diese „Pisa“ um die Schulreform zu untermauern. bin auch der Meinung. Alles hat Zweck,.
etwas worüber ich letzte Woche ausgezuckt bin und etwas das gleichzeitg gut hier dazu passt. Die Lehrerin für politsche Bildung (cooles Fach denkst du dir, hätte ich in der AHS selber gern gehabt), sagt am Elternsprechtag zu uns die Kinder müssen bei ihr täglich Zeitung lesen, und zwar entweder Heute oder Österreich. Ich sag drauf: das tut mir leid aber das erlaub ich meinem Kind nicht!
Das sich die Kinder diesen Schas reinziehen können wir wahrscheinlich nicht verhindern, aber wir erziehen unsere Kinder konsequent in eine Richtung, wo das 14 Jährige Kind schon selber checkt das das ein Schas ist. Und ich bin über dies Leherin, hoffentklch ein Einzelfall schockiert, weil mit so einer Trulla brauchst keinen PISAtest um über die Lage bestürzt zu sein.
Und!endlich!ein! gescheites! Gesamtschuklkonzept! umsetzen!
… die Schuld liegt meist bei jenen die sie zuerst bei anderen suchen…
http://derstandard.at/1291454274893/Praesentation-der-Ergebnisse-Pisa-Studie-Oesterreichs-Schueler-haben-keinen-Bock-auf-Lesen
Gestern hab ich mit meiner Tochter Geschichte gelernt. Was Magellan alles so gemacht hat. Dazu gab es ein nettes Handout der LehrerIn(?). Wir wollten mehr wissen und machten uns auf die Suche nach Infos im Netz. Natürlich stöberten wir auch auf Wikipedia. Und siehe da.
Der Text vom Handout war 1:1 von Wikipedia.
Ich hab in meiner Diplomarbeit lediglich die gängige Bezeichnung der Hamas aus Wikipedia zitiert (nicht wofür sie steht – nur – „Ḥarakat al-muqāwamat al-islāmiyya, was so viel wie „Islamische Widerstandsbewegung“ bedeutet, und andererseits ein arabisches Wort für „Eifer““ ) dieses wurde nicht akzeptiert. Natürlich will ich keine wissenschaftliche Arbeit mit dem Stoff einer 3ten Klasse vergleichen, aber einen kompletten Lerninhalt aus Wiki zu kopieren, geht meiner Meinung gar nicht.
Die Kopierkosten hätten wir uns sparen können!
naja, das is aber jetzt übertrieben. früher wurde halt aus büchern rauskopiert.
Du hast wohl den Unterschied von Wikipedia und Büchern nicht verstanden!
Bücher werden in der Regel von geschulten Menschen, PädagogInnen, HistorikerInnen o.Ä. geschrieben; Menschen die sich irgendwie in einer besonderen Art und Weise mit dem Thema beschäftigen.
Wikipedia wird von allen oder irgendwem geschrieben.
Die Texte sind nicht didaktisch aufbereitet.
Dass es gute und weniger gute Bücher gibt, ist unbestritten, aber das sollte einE geschulte PädagogIn wissen und auch vermitteln.
Das Internet stellt, im Besonderen für LehrerInnen, sehr viel Lernmaterial bereit. Dieses zu finden bedeutet aber einen Mehraufwand.
Im Übrigen gibt es natürlich auch engagierte LehrerInnen, die immer wieder an Seminaren, auch in ihrer Freizeit teilnehmen, die Wissen so vermitteln wollen, dass es Spaß macht. Nur leider halt nicht zu viele.
http://studienbibliothek.tsn.at/liunt.html
Nachtrag einer Website, die auch zu Lernmaterial führt
Die polnischen Eltern sicher nicht. Nein Scherz beiseite, ich verstehe diese Diskussion überhaupt nicht. Ich bin auch eher der Meinung das etwas mit der Methodik die den jungen Pädagogen beigbracht wird nicht ganz stimmt. Ich habe letztens ein Buch über
Montessori gelesen. Eltern und Lehrerberichte. Bin auch nicht so überzeugt davon. Ein sich immer wiederholender Satz daraus. “ Kinder sollten keine Fässer sein die man füllt. sondern Funken die man zu Feuer entfacht“, Meine ist eh schon ein kleiner Waldbrand.
Noch habe ich keine Kinder aber ich habe mir selbst geschworen, dass sobald meine Kinder das Schulalter erreichen wandere ich aus. Jeden Tag sehe ich Kinder, die Schultaschen haben, die man als Trolley ziehen kann, auf Räder. Warum? Weil sie so viel Bücher herumschleppen und auf den Schultern lastet dann noch der absurde Notendruck – im zarten Alter von 10-12. Will ja nichts sagen aber wo ich herkomme ist das anders 🙂