Meine Oma ist am Freitag beerdigt worden. Sie liegt neben ihren Mann gleich oberhalb des Sees, an dem sie aufgewachsen ist. Auf der gegenüberliegenen Uferseite steht noch der Gutshof ihrer Familie.
Sie hat schon als Kind hart arbeiten müssen. Die Kühe versorgen, Wäsche waschen im Eiswasser, Brennholz schleppen und nebenbei auf die kleineren Geschwister aufpassen. Sie hat dieses Leben trotzdem geliebt und meine Mama sagt, sie denkt, dass sie auch viel Spass gehabt haben. Lagerfeuer am Eis machen und mit Eislaufschuhen drumherumfahren. Im Sommer mit dem Fahrrad zum Tanz fahren und picknicken in der Wiese – warum nicht gleich mit einem Gramophon?
Oma sitzt in der Mitte und bedient den Plattenspieler
Nach der Beerdigung gab es eine Jause in der Pfarre. Es gab Sandwichtorte und stille Gespräche.
Am nächsten Tag haben wir ihre Garconniere im Altersheim geräumt. Sie hatte ein sehr schönes Zimmer mit einer Sofaecke, einer Schlafecke, einer Speiseecke, einer Kochnische und einem eigenen großen Bad. Wir haben ihre CDs gehört und Kaffee getrunken und ihre Sachen sortiert und alte Fotos angeschaut. Das letzte Mal haben wir sie im Frühsommer gesehen und ich war mir sicher, dass wir noch einige Male raufkommen würden…
Der Führerschein meines verstorbenen Opas
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lebwohl oma fuchs!
Traurig, nach einem würdigen Abschied sieht es aus. Ist schon seltsam, dass wir alle von diesem auch unserem Abschied wissen und so tun, als käme er nie. Alles liebe und Willkommen im frühlingshaften Wien.