My home is my castle

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Das Kind wirbelt und ich mach gleich mit, bei ihr ist es das Aufblühen an jedem kleinen Selbstständigkeits und Entwicklungsschritt, die Entdeckung Ihrer   Weiblichkeit, bei mir ist es ähnlich, naja bei mir ist eher ein letztes Aufbäumen vor dem Verwelken, als ein Knospenöffnen, obwohl? Was solls, ich habe beschlossen, zumindest für den Moment, dass ich Frau sein möchte bis zum Ende, Falten hin oder her, quer oder längs gestreift, denn ich habe immer gehadert, mich gar nicht gefühlt, das immer älter werdende Kind, nicht meine Tochter, ich,, mich gemessen an Normen, mich unterlegen gefühlt nicht konkurrenzfähig, aber wer will das schon, nein, nicht erwählbar mit Nichts und Niemandem kompatibel, trifft es eher.

„Mama ich habe dich erst jetzt richtig entdeckt“, sagt die 13 Jährige zu mir, wie auch immer, in jedem Fall habe ich mich erst so richtig entdeckt in letzter Zeit.

Weit ab von Perfektion, Schwächen offentsichtlich, sich verfärbende Blätter und hängende Äste, ja da ist so, ich bin ja auch schon 4 Jahrzehnte der Witterung ausgesetzt, aber ich verkünde und nur wer mich kennt, weiß was das aus meinem Mund bedeuted, ich mag mich!

Ob mich die Liebe noch finden wird, auch das weiß ich nicht, aber ich traue der Liebe zu, dass sie sich selbst findet. Es macht keinen Sinn zu betrauern, was nicht stark genug scheint um zu sein. Die kleine Prinzessin, die immer den Retter erflehte auf weißem Schimmel, der alles erfüllt, sie an der Hand nimmt und zum Leben bringt, hat sich selbst erkoren und als Königin Ihr Reich gefunden. Manchmal ist sie alleine in Ihrem Schloss, manchmal wäre es schön einer teile ihre Welt,

aber der Himmel ist blau und nicht grau, auch ohne König.

Kitschig könnte man sagen, unglaublich befreiend, sage ich.

Und dann muss ich noch ein hohes Lied den Männern um die 30 singen, ihr habt euch aber entwickelt!

Um mich herum gibt es soviele entzückende Exemplare, humorvoll, gscheit, interessiert… und ja ich gebs ja zu, ziemlich sinnlich auch, das Drama der frühen Geburt, hm,

der Burggraben ist aufgeschüttet und begehbar, die Brücke trägt und wer ganz sanft, aber bestimmt anklopft,

dem wird vielleicht geöffnet.

Drinnen brennen die Luster und die seidenen Tapeten sind ein bisschen vergilbt in orangenes Licht getaucht, einladend, duftend

ob einer kommt oder nicht

es soll funkeln so viel es nur kann,

das Kind und ich, wir leben im Schloss

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Ein Kommentar

  1. verzaubernde worte, ehrlich und offen. schön menschen so in sich zu wissen, schön wenn sie daran teilhaben lassen. es gibt sie die guten männer, die die starken königinnen tragen können und sie noch höher in die luft heben. doch die liebe zu sich selbst gefunden kann ohnehin nichts mehr schiefgehen im königreich!

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