Heute in der Früh habe ich mir mal wieder gedacht, schade, dass man nicht noch einmal von Vorne beginnen kann,
alles auf Start aber das Wissen bei sich.
Der meistgewünschte Gedanke, vermute ich.
So viele Erinnerungen sammeln sich und finden keinen Platz, mit jedem Jahr mehr, irgendwo vergraben, manchmal schwupps wieder greifbar, ausgelöst nur
durch einen Hauch von Duft.
Ich bin jetzt ein großer Fan der Vakuumverstausäcke (habe mal wieder einen Schwur gebrochen und war bei Ikea, aber, ich klopfe auf meine alte Mutterschulter und erkenne an, das Kind wollte diesen Sessel und da kann man Vorsätze über Bord schmeißen und ihr den Sessel ins Zimmer)
Ein Riesenberg an Sommergewand wandert in durchsichtiges Plastik, du kämpfst mit dem Verschlusssystem, schaffst es die Lücke zu schließen und saugst den leeren Raum einfach weg,
zurück bleibt, alles was ist, ganz klein und komprimiert, in 1000 Falten gelegt.
So ist s mit den verborgenen Zeiten, irgendwo ein Haarriss und es entfaltete sich, ein Schnitt im Leben und aus dem platten, eindimensionalen Brett ein Spiel der Vergangenheit in 3D
kein Spiel.
Dann stehst du da und wusstest nicht, was da alles unter abgeschnürter Luft Platz hatte, dass es nicht sichtbar war, aber bei dir sein wird
für immer.
Alt und einsam sollte niemand sterben und wenn es passiert und es ein Teil deines Ursprungs ist, dann kämpft alles, dann haderst du, als ob du eine Stück von dir selbst im Stich gelassen hast.
Keine Rechtfertigung rechtfertigt dich, du lässt es gehen, du musst und die Zeit heilt nicht alle Wunden, die Zeit öffnet Verschlüsse und das was in der Gegenwart so lange nicht
war
springt Jahrzehnte zurück, kauft dir eine Kugel Erdbeereis und schupft dich vom Beckenrand
da hast du Schwimmen gelernt.
Das Leben schupft ins kalte Wasser, entweder du frierst und zitterst, aber das bringt dich zur Bewegung und du siehst, es ist dein Element oder du hechtest und wartest, bis es wärmer wird, weil dein Blut sich abkühlt
Eis zu Eis
aber nicht lange und du schwimmst
es ist dein Beginn und wahrscheinlich wird es auch dein Ende sein
verschwimmen verschwommen
es löst sich
niemals auf.
Und das Kind ist jetzt 15 und weiß schon sich zu bewegen im Warmen und im Kalten.
Ich hätte viel mehr für sie da sein müssen, es war nicht genug,
kann Liebe jemals genug sein?
Ich platze vor Stolz auf sie, ich mag es wie sie mich in Frage stellt, mich entlarvt
wird nicht aus der Larve ein Schmetterling?
Sie ist die, die mich am besten kennt, sie ist die, die so stark war für mich, in einer eiskalten Stunde mit Ihrer Hand, die Wärme brachte
und dieses Stück von mir in ihr
wird bei ihr sein.
Ich hoffe es stützt sie, ich hoffe, es wird ihr Halt geben
ich hoffe, sie wird ihr Leben lang
niemals
wasserscheu.
Und nicht nur, weil dies sehr sentimental sich liest, werde ich mir diese Komödie anschauen.
http://derstandard.at/1379292840171/Burleske-Begegnung-mit-dem-juengeren-Ich
Wie das wohl wäre, alles auf Start
mit allem Wissen in sich.