Um meinem Image hierzublogs auch gleich mal gerecht zu werden: Derzeit bin ich arbeitsuchend gemeldet. Das muss man immer so nennen, weil Selbstmarketing ist alles: Bloß keine negativen Formulierungen, wie arbeitsLOS, OHNE Job, hock’nSTAD. Vor Motivation sprühend auf der Suche nach der neuen Aufgabe. Heißa!
Ich schieß Bewerbungen raus wie Knallfrösche und hab manchmal den Eindruck, das ist wie in ein sehr leeres, sehr großes und sehr dunkles Universum hinausschreien, aus dem nur vereinzelt ein leises PLÜPP zurückkommt. Ich bin dann oft ganz überrascht davon, aber ich begrüße dieses PLÜPP natürlich enthusiastisch, tiger mich durch eine Website, brezel mich soweit auf, dass es nicht unauthentisch wird und geh zu einem Gespräch, in dessen Verlauf meist zwei bis drei wohlwollende PLÜPPs in meinen Resonanzraum hineinschwingen. Ich schwinge hoffnungsvoll mit, bis dann einige Tage später ein bedauerndes PLÜPP folgt. Und immer wieder dazwischen erreichen mich ein paar unpersönlich-bedauernde PLÜPPs per Mail.
Oh, und ja, ich bin gecoacht und beraten und alles. Hab alle Tipps und Tricks so gut es ging aufgenommen, eingearbeitet und beachtet. Ich habe meine Unterlagen optimiert und mich vollkommen darauf eingestellt, mein PLÜPP und deren PLÜPP aufeinander abzustimmen. Ich kenne die drei Ebenen, auf denen die PLÜPPs tanzen können und weiß, dass ich mich nur auf zwei davon wirklich vorbereiten kann.
Ich geb zu, ich will die eierlegende Wollmilchsau. Ich will nicht Vollzeit arbeiten, aber ich würde gerne von einem Job meine Kinder ernähren können. Der Gedanke, die Kleine erst um fünf, halb sechs abholen zu können, taugt mir nicht. Sie sagt jetzt schon manchmal, sie will den „Eltern“ im Kindergarten irgendwas zeigen. Und sie würde sicher mit massivem Grant und schlimmerem reagieren.
In der Zwischenzeit, zumindest heute war das möglich, kann ich mal den Frühling genießen (weil, wenn man immer nur daheim sitzt: die Gasrechnung!!!).
Super ist: Ich treffe alte Bekannte, die ich lange nicht gesehen habe, zum Mittagessen und lasse PLÜPPs steigen. Die mit den guten Jobs laden dann ein.
Super ist auch: Der Kulturpass. Heute Albertina, alle Stockwerke, war großartig, mal wieder stundenlang nur schauen und staunen. Für nächstes Mal bereits fix geplant: Meret Oppenheim.
Und auch: Ich gehe bald mal mit einem Gratisschnupperdingens ins Fitnesscenter!
Und: Ich hab diese Osterferien keinen Betreuungsstress für den Großen!
Und: Ich blogge!
(Irgendwann steig ich dann auch noch durch diese ganzen Knöpfe, die was up-wrappen und optimizen wollen…)
2 Kommentare
Kulturpass ist wirklich super, nur kennen die wenigsten – wie nennt man die jetzt politisch korrekt – JobvermittlermitarbeiterInnen den.
Wenn ich mich wo bewerbe bekomm ich nichtmal ein PLÜPP zurück. Dabei BIN ich die eierlegende Wollmilchsau. Denk ich halt.
Aber beklagen darf ich mich nicht, bis auf eine Chefin, die – naja – nicht meinen Erwartungen entspricht (sagen wir mal so) ist es eh okay.
Wie auch immer, das wichtigste – neben dem Zaster – ist der Spaß an der Arbeit, weil auch 30 Stunden Arbeitszeit ist es Menge Energie die da rein fließt.
Good luck
PS vielleicht in der Tagesfreizeit eine Weiterbildung machen (die man sich selbst aussucht) dazu gibt es den AK-Bildungsscheck. Eine Freundin lernt damit grad Ungarisch. Hätt ich Zeit würd ich einen Zuckerbäckerinnenkurs machen. Und wär ich wieder jung, würd ich Gärtnerin werden. Hätten, tätten, warratn
argh, bin am weiterbildung checken. zaehe verhandlungen mit der jobvermittlerexpertin. auf die ich nix kommen lass weil echt kooperativ. was ich will zahlen sie nicht oder es kommt nicht zustande… wird scho wer’n… bin eh so im zen-modus aktuell…