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ich schwor es mir mit 16, ich begriff es mit 25, ich platzte innerlich mit 35 und schwor siebenfach, ich lasse mich nie wieder ein als Stellvertreter für die inneren Kämpfe eines Anderen, unrefklektiert, als Feinbild hielt ich oft genug auch noch die andere Wange hin, ich dachte, ich sei davon 4 Lebensjahrzehnte Reifung entfernt ,  vergangenen Freitag

la meme chose en verde.

Alkohol setzte wohl mein Warnsystem außer Kraft, man kann nur angeschossen werden, in solchen Kämpfen der anderen, die Aufstellungsgleich gegen sich selbst fighten, harmoniebefürftig wahrscheinlich, destruktiv aber in höchstem und aggressivsten Maß.

Meine Harmonie mit mir, den Preis bin ich bei allem Altruismus nicht mehr bereit zu zahlen, sorry und mit einem sorry ists für mich dann auch nicht wieder gut, denn ich bin dann böse mit mir, hätte aufstehen sollen und gehen,

wieder nicht.

Gütig mit mir, beschließe ich keinen Alkohol mehr zu trinken in nächster Zeit, habe Lust auf Literweise Wasser mit direkt gepresstem Saft, soll es durch mich durch laufen, schwören nicht all die natürlichen Hollywooddiven auf Wasser?

Ist mir wurscht, ich trinks. So gehe ich am Samstag schnell zum Hofer und besorge Saft, lass mich dann treiben über den Yppenplatz und lande spazierend im alten Akh. Ich möchte gar nicht ausrechnen wieviele Wochen meines Lebens ich dort verbrachte, klein das Kind, dann größer, unterschiedlichste Menschen, zumeist weiblich, lernte ich dort kennen. Groß kam es mir damals vor, das Areal, mit heutigem Blick ist es mehr als überschaubar.

Es ist wie mit dem Wachstum des Kindes, immer weiter ziehen die Kreise, in denen man sie durch sich selbst geschützt wähnt.

Nun ja ich war schon lange nicht mehr dort,  Frank Sinatra singt mir ins Ohr, ich brauchte genau diese Stimme und Stimmung an diesem mit mir selbst verärgerten Nachmittag, plötzlich ruft jemand laut meinen Namen, den ich nicht besonders mag, also den Namen und die Person,  und berührt fast mit ihrer Nasenspitze meine geschockt aus „it had to be you“ gerissene. Ich erkenne sie wieder, Schulklassenartig verband uns die Mutterschaft, viel mehr im Rückblick nicht, 2 Jahre sah ich sie nicht, zuvor schickte sie seltsam verwirrte SMS mit einem anderen Namen als den ihren, reiste monatelang umher, strapazierte mein um Toleranz ringendes Empfinden, mit der inneren Frage, ob das alles gut sei für ihr Kind?

Ich sagte nichts, nur einmal, als der Sohn meiner Tochter mit einem Ast ins Auge fuhr, da zuckte ich aus, da herrschte Funkstille, wahrscheinlich aus Fadesse, beschönigender ausgedrückt aus Einsamkeit, tranken wir dann aber doch wieder Bier und die Kinder spielten.

Zurück zu Samstag, da steht sie also vor mir, überschüttet mich mit Fragen, kommentiert ungefragt mein Aussehen, will wissen wie mein Kind aussieht und so fort, ohne Punkt und Beistrich. Ich spüre Widerwillen, ich will keine Fragen beantworten, in Wahrheit will ich keinerlei Kontakt, ich will weiter Musik hören und mit mir sein.

„Langeweiler sind Menschen, die dich deiner Einsamkeit berauben ohne Dir Gesellschaft zu leisten“

diesen Satz, von wem auch immer, las ich vor Kurzem. Kurz angebunden bleib ich,“ich habe mich jetzt mit 35(sie hat 2 Jahre in ihrem Leben gearbeitet) vom Arbeitsmarkt verabschiedet. Aha, mehr will ich nicht äußern, „du hast doch jetzt eine schöne Wohnung in Ottakring, das könnte ich mir nie leisten“  klagt sie mich an, auch hier lasse ich mich auf nix ein, ich denke: hey du wohnst auf 65 m2 in bester 8. Bezirkgegend, kleiner hübscher Gemeindebau, du kannst sich scheinbar vom Arbeitsmarkt verabschieden, redest vom Kaffeetrinken, vom Reisen, vom Internat, das dein 11 Jähriger besucht, ich glaube für so wenig Einsatz schwimmst du ziemlich gut oben auf der Butterseite,

aber ich denke nur.

Innerhalb eines Gegenarguments meiner Selbst hätten wir eine Auseinandersetzung, aber die schafft Reibung und Reibung ist Nähe, ich bin nicht interessiert.

„Kommst du mit Life Ball schauen“ ich bin schon 5 Meter auf Distanz gegangen, meine Augen, mein Körper alles wendet sich ab.

„Nein“, sage ich.

Sie schafft es dann, dass ich mir ihre Nummer einspeichere, meine gebe ich nicht her.

Die Zeit hat viele Begleiter, manche begleiten uns einfach nur durch eine Zeit, manche schenken uns ihre Zeit und wir ihnen,

die Kostbaren erfüllen die Zeit mit uns, setzen sie Schach Matt, lassen uns vertraut lächeln, noch nach Jahren eines unerwarteten Wiedersehens.

Das Innere kennt keine Jahre, das Innere, das einander erkennt, wird es immer.

Anderes kann man einfach stehen und gehen lassen,

Kommentarlos.

 

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