Gestern war mir nach Stillstand, nach der Ewigkeit eines Wimpernschlags, das Warten können der Zeit, auf mich. Die Arbeit, eine einzige Peitschenschlaghetze, Pruduktivitätstreibjagd, schneller, mehr, nicht genügend, setzen. Die Fahrt nach Hause ein Biotop der Wienbesiedler, voller Shelleys, Kevins, Samanthas, deren Mütter, unterbrochen nur die Maßregelungen von Halt die Beine still, durch eine Gruppe sich veriirthabenmüssender Amerikanischer Touristinnen, anders das Licht, das alle beleuchtet, nicht mehr ausleuchtet, das gleißende Licht des Sommers, auch schon, vergangen. Eher gatschig, neblig, verschwimmend, zu einem Brei, auch ich bin nicht das Salz in dieser Suppe,
nur da.
Zuhause versorg ich den alten, einsamen 7 Jahre Hasen mit VitalSpezialfutter für alte Herren, seine Einsamkeit, Asche auf mein Haupt, mit Futter stopfen wollend, ob das bei Ihm gelingt? Sentimentaler als sonst, denk ich nach, über Rudeltiere. Ich bin langsam, will irgendetwas, füllen, verschönern, es mangelt an Fantasie, also wisch ich den Boden,
rosarot, der Blick ins Wasser.
Früh ist es schon wieder dunkel und ich will Farbe, schalt den Fernseher an und auf ARTE spielts alle Töne und Schattierungen, Wong Karweis(?) my Bleuberry Nights.
Und da hab ich sie, die Zeit, die Farben, die Kameraaugen, die betrachten ohne zu drängen, jeden Wimpernschlag, jede Regung der Gefühle im scheinbaren Stillstand, was für eine Schönheit,
ein Gesicht.
Die Decke um mich geschlungen, fühl ich mich wohlig und geborgen und freu mich still am Blick eines anderen auf die Welt.
Ja und der Kuss am Ende, also der im Film,
war Frühling, Sommer, Herbst und Winter und alles, alles zur selben Zeit.