Im Haus..
Wo man früher zum großen Kind gesagt hat:„ Ok, auf die Party bei der I darfst du gehen, aber ansonsten machen wir bei diesem kapitalistischen Konsumterrorimport sicha! nicht! mit!“, denkt man heute anders. Vielleicht weil man in eine Familie eingeheiratet hat wo ein Teil AmerikanerInnen sind, und man sich darüber sehr freut. Vielleicht weil sich der Freundeskreis internationalisiert hat. Oder auch weil man älter und milder geworden ist und Johnny Cash liebt. Ich weiß es nicht genau, auf jeden Fall hat sich meine Meinung Halloween gegenüber ordentlich geändert!
Wir waren über das lange Wochenende in der Steiermark, im Haus von D`s Familie. Und es war so wie du es aus Nidobilderstrecken kennst: die Eltern lässig hip, mit der FAZ am Schoß (-und jetzt gib ma dann bitte dann Brigitte und das Servusmagazin rüber), die Kinder entzückend (-und wenns ihr jetzt noch einmal die RitterRost CD aufdrehts drehen wir durch), das Essen leckerst, der Kachelofen cosy, das Wetter Sonne, die Gespräche gut und auf hohem Niveau (-Jetzt J sag uns warum die Elisenlebkuchen Elisen heißen, und kannst du mir noch einmal die Geschichte von der Frau erzählen, die einen Swimmingpool im Keller voller Champagner hatte, und dann mach die bitte die 2. Flasche auf,- hab ich zugenommen?), die Spaziergänge lauschig (-tagen!!!kannst du uns eine Gesichte erzählen, -Hungaa,- bitte könn ma jetzt weiter gehen da vorn is schon ein Pferd), die Beziehung schon lang erprobt(- jetzt sag einmal was Nettes zu mir! -Ok.). All in all also ein wirklich schönes Wochenende. Und C aus California ist auch mit, und mit ihr Halloween, als ein Fest das mit den Kindern gefeiert wird. Und die Kinder sind begeistert. Und nach dem Frühstück wird das mittlere Kind ein Burgfräulein, das jüngste Kind eine Prinzessin und der kleine M auch eine Prinzessin. Wir basteln ihnen Kronen und einen Burgfräuleinhut, wir ziehen ihnen lange T-Shirts und Schürzen als Kleider an. Wir gehen so mit ihnen auf eine kleine Moorwanderung. Und am Abend gibt es ein Halloween Dinner, und während D und ich uns ganz klein machen und bitte wir wollen nicht…wir kochen dafür, geht unsere Halloweenheldin aus dem hohen Norden, also unsre Freundin J allein mit den Kindern zu den3 Nachbarhäusern, dort singen sie Guten Abend Gute Nacht und Oh Tannenbaum und bekommen Naschereien und J bekommt 10 Euro.
Und dann kommen sie ins Haus zurück mit roten Wangen, und singen D und mit auch ihr Lied vor. Und dann setzen wir uns an den Tisch, essen Brathenderl mit Bratkartoffeln und Salat und nachher Pumpkin Pie und Partyspiele. Die Kinder sind begeistert, die Eltern relaxed, der Champagner ist schön kalt, das Bier auch.
Ja, und so wurde an diesem Abend eine neue Tradition in unserem Haus geboren.