Gerade im Design-Hinterwäldler-Land Österreich ist (zumindest unter JournalisInnen) Ikea-Dissen zum bürgerlichen Konsens erhoben worden. The Gap oder Profil feulen pointenlos über die mindere Lagerhallenatmosphäre des Billigmöbelhauses und witzeln herablassend über die Namensgebung der Ikea-Produktpalette. Obwohl international preisgekrönte DesignerInnen für Ikea arbeiten und dabei (insbesondere) auf die Jahrhunderte alte Tradition der Schweden zurückgreifen, luftige klare Inneneinrichtung zu kreieren, effauchiert man sich über die vermeintliche Einfallslosigkeit der Ikea-Produkte. Das typisch schwedische Understatment des Miteinanders, das sich bei Ikea nicht zuletzt im Duwort manifestiert, wird als pöbeliger und den KundInnen durch die Unternehmensführung aufgezwungener Kuschelkurs interpretiert. Man will eben keine Gleichmacherei und man will auch keinen aus dem Ausland importierten legeren Lebenstil. Die Ikea-Disse hat was von der Genervtheit nationaler Konkurrenzdenke. Während die Normalo-Familie sich über leistbares fesches Design und einer kinderfreundlichen Infrastruktur freuen, zicken fachfremde Hochbürgerliche über fehlende Exklusivität herum. Ich empfehle allen Ikea-Dissern den Einkauf bei Familie Putz. Sie haben sich die hilflose Wandverbauästhetik redlich verdient. Und sollten sie etwas mehr Euros zur Verfügung haben, können sie gerne zum Leiner pilgern und dort um den vierfachen Preis unbeholfenes Möchtegerndesign kaufen.
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Nicht zu vergessen die Vorteile die Ikea-MitarbeiterInnen mit Familie genießen. Dinge, wie Betriebskindergarten, Rücksichtnahme bei der Diensteinteilung auf Vereinbarkeit mit Famlie sind nur ein paar Ikea-Importe, von denen sich noch einige Ösi-Firmen etwas abschauen können.
Macht mir bloß meinen Wandverbau nicht mies, sonst petz ich bei Putz!