gestern betret ich um 7.30 den Volksgarten, ein bisschen nebelig ist es und kühl, die chinesische Feng Shui Gruppe bewegt sich dieses Mal in anderen Abläufen, sie bücken sich, die ganze Wiese ist rot. Welch schönes Bild, drei Gärtner sind zwischen den Rosensträuchern und schneiden die Blumen ab, um sie herum ein Blütenmeer, die Stängel liegen da, Mikadospiel, grafische Schönheit durch Zufall entstanden, ganze Sträuße werden zusammengesucht, ich schau zu, es ist ein so starker Abschnitt, Ausschnit, Cut, Jahreszeiten, am Nachmittag, wenn ich den Weg zurückgehe, wird das Rosenmeer schon Erinnerung sein, ein paar Mal Schlafen später , zusätlich verborgen unter braunem Sackleinen und zum krönenden Abschluss, dann weiße Schneehauben, Wattebauschwinterruhe
In voller Blüte sind sie noch die Rosen, doch man entschied, ich hoffe aus gutem, sorgenden Grund, sie zu trennen, um sie nicht erfrieren zu lassen, damit wieder Rosen blühen im neuen Jahr. Ich bin ganz verzückt, voller unerwarteter Poesie und Melancholie, unerwartetes Gefühl auf meinem trottenden, widerwilligen Arbeitsweg, manchmal muss ich mich wie einen störrischen Hund selbst wieder an der Leine reissen, um vorwärts zu gehen, verwende jetzt die DrückdenKnopfaufrollfunktion und folge mir aufs Wort.
Ich bin im Zweifel, soll ich das Bild als Erinnerung in mir speichern, ist das genug, sammel ich mir einen ganzen Strauch, maßlos, gierig, einverleibend, hortend..
meine Wahl fällt auf einen Rosenast, 4 Blüten hat er, teilt sich nocheinmal in 3 Äste und ich weiß auch diese werden sich entfalten, heb ihn auf, stech mich gleich an einer der Dornen, nehms in Kauf, keine Rose ohne Dornen, auch sie grenzt sich ab, um sich zu bewahren.
Spazier am Burgtheater vorbei, ein älterer Mann lächelt mich an, obwohl älterer aus meinem Mund, auch immer mehr in Richtung absoluter Vergreisung geht, ich interpretiere seinen Blick als Schmunzeln, weil er wirklich allen Ernstes zu glauben scheint, ich sei im Liebesglück und der für mich eine, hätte sie nach der Nachttmir geschenkt , fühle mich fast geehrt, dass einer für möglich hält, dass mir so etwas zu Teil werden könnte und erinnere mich an Zeiten als auch ich daran glaubte,
dass es Rosen regnen wird für
mich,
aber zur Hölle oder zum Himmel, warum eigentlich nicht?
Jetzt sitz ich im Büro, die Rose neben mir, wunderschön saugt sie das Wasser aus der dunkelgrünen Flasche,
wie für den kleinen Prinzen ist es Zeit für mich
andere Planeten zu entdecken,
denn ich bin mir jetzt schon vertraut.