es war an der Zeit das Bild zu ändern, vorbei die Mutter mit der kleinen Tochter melancholisch zusammen blickend in die Welt, ich liebe diesen Film, das Piano, aber ich wandere nicht mehr aus, das Kind sowohl Innen als auch Außen an mich gebunden, suche nicht mehr unser Glück, ich habe Glück,
das Kind hat ihr Glück in sich.
Ein Blick ins Schuhregal, die kleinen Trappelfüße sind Vergangenheit, die Auswahl trifft sie schon lange selbst und ihre Schuhe sind eine Nummer größer als die Meinen.
Entdecke wieder meine Lieblingsschuhe, inzwischen kann ich in ihnen gehen und stehe zu dem klappernden Geräusch, welches sie erklingen lassen, man soll mich ruhig hören, es ist mir Auftrag aufrecht zu bleiben, der Klang macht Stimmung mir zur Musik, manchmal schlurfend, manchmal beschwingt, angriffslustig, anschmeichelnd oder Stakkatogleich, eine Botschaft nach der anderen.
Selbstbewusst.
Früher trug ich nur flaches Schuhwerk, lauernd, schleichend wollte ich mich nähern ohne entdeckt zu werden, naja entdeckt werden wollte ich schon immer, wer will das nicht, heute entdecke ich selbst.
So eine Auszeit ändert den Blick, sogar ich habe jetzt verstanden, das “ Kind“ wird 14 Jahre in absehbarer Zeit, komisch, es wurde mir ganz bewusst erst, als ich die Schulfreundin hier schlief.
Das eigene Kind bleibt Kind, denkt man, die Gleichaltrigen huch wie sind die schon erwachsen, nein, altes Mutterherz, auch dein Kind wird groß und redet in Sätzen, die fast zu groß für sie sind.
Ob sie das weiss?
Vielleicht kann man erst einen großen Schritt machen und die Distanz später überwinden, vielleicht ist auch das Trippeln nicht langsamer, solange es vorwärts geht und das tut es, es kann nicht anders.
So habe ich das Bild geändert und jeden Tag male ich ein Weiteres, von 12 Uhr bis 19 Uhr, Büroattitüden als Atelierzeit übernommen und das geht gut.
Das Kind hüpft bei Impulstanz umeinander, ich gehe vor und zurück und betrachte die Veränderung. Vernachlässigt habe ich meine Leidenschaft, nicht nur was das Malen betrifft,
aber welch Wunder
es ist noch da, es hat nicht stagniert, als hätte ich innerlich gezeichnet, skizziert, verwischt, freigelegt, Struktur gefunden, neu ist das Graphische, das Klare, das Lineare, neben opulenten Farbräuschen, habe Farbe im Haar, keine Haarfarbe
und ein Stück Glück in mir, dass ich etwas habe, was mich erfüllen wird, bleibend.
Die Frage nach Anerkennung?
Da bin ich mir gerade nicht so sicher, die Sehnsucht ist da, fehlt mir der Mut, nein ich glaube nicht mehr,
vielleicht fehlen noch ein paar Schritte.
Wenn das Kind den Tanzsaal im MQ verlässt, wandel ich hin und höre Julya Rabinovich zu, dann schlendere ich weiter zum Karlsplatz.
Schön, dass Menschen sich Gehör verschaffen, schön, dass viele zuhören,
sonst wäre es zu still.
Auch Gegenstimmen, Disharmonien, schräge Töne, ein lauter Knall, ein sanftes Seufzen, ein tiefes Brummen,
dahinplätschernde Aufzugsmusik bleibt ohne Kritik
ich habe mich fürs Stiegenklappern entschieden
und bald bin ich am Meer
nie zu laut und nie zu still
im selben Moment.
(Eine starke Frau: Martina Rammer im Interview über Familie und Leben. Lies mehr dazu hier: https://www.familierockt.com/2011/stories/interviews/martinarammer/)
2 Kommentare
Schönes bild und überhaupt:-) wunderschöne urlaubswochen
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