Der Junge freut sich über die urbane Umgebung.
Die Großstadtpunks ringen im Spannungsfeld „Kollektiv versus Individuum“ um ihre Identität.
Statt uns mit großstädtischen Postpubertärdiskursen abzuplagen, tauchten wir in die Kleinfamilienidylle in die Vorstadt ab, wo wir zur Nachmittag-Tacos-Party bei der begabten, unkomplizierten und lieben Evelina und ihre kleinen Kleinfamilie geladen waren. Evelina betreibt das Schmuck-Label Skumkantarell. Wir verkaufen ihren Schmuck auch bei uns im Popshop.
Bei Evelina sieht es sagenhaft hübsch aus. Ich werde immer gut gelaunt, wenn ich in solchen Wohnungen bin.
Sie hat lauter unterschiedliche Teller – jeder einzelne hübsch anzusehen – und ganz viele elegante dänische Teakmöbel und dazwischen buntes Krimskrams bei sich stehen.
Wir lernten hier auch diese nette Kleinfamilie kennen. Igge ist aus Schweden und lebt sich seit einigen Jahren in Hamburg ein. Nicht schwer, bei so netter Freundin und Buzerl. Ich bin beim Gespräch wieder draufgekommen, dass ich am Besten mit Schweden auskomme – und am allerbesten mit Schweden die einen nichtschwedischen Background haben.
Es waren noch viele nette Menschen und Kinder hier. Die Kinder waren bis auf Lenni alles Mädls. Was interessant ist, weil in Hamburg gerade Bubenüberschuß herrscht. Es gibt so viel mehr Buben, dass die Kindergärten keine Buben mehr aufnehmen, weil sie die Mädchenquote zumindest annähernd erfüllen wollen. Wer einen Sohn hat, kann also nicht arbeiten gehen. Noch nie haben Patriarchen sich so heiß einen Sohn gewünscht wie derzeit die Hamburger Patriarchen
In Hamburg gibt es so wahnsinnig viele nette Lokale, dass man vom Vorbeigehen satt bzw berauscht wird. Das hier war mal ein Milchladen, dann ein Modegeschäft und jetzt ist es ein Eissalon.
Micke ass ums Eck vom Eissalon die erste Currywurst seines Lebens und hinter uns feierten ein paar schirche Typen eine After-Hour-Party und baggerten wahllos Frauen an und wurden ungeschaut von jeder ignoriert.
Schanigärten gibt es hier überall. Jedes Lokal macht was es will. Österreichische Magistratsbeamte würden sich erschiessen.
Warum nicht einen Tisch und einen Sessel aufs Vordach rausstellen, wenn das Wetter es erlaubt.
Wir waren auch im Museum der Arbeit, auf diversen Flohmärkten und Plattengeschäften und frühstückten an der Elbe und hatten es richtig lustig. Gleichzeitig griffen die Amis die Isis an und Robin Williams ging von uns. Das Leben ist ein Parallelogramm.
Ein Kommentar
Wie wahr, wie wahr! Hamburg meine Perle, ….da wollte ich immer schon mal hin, nach deinem Beitrag noch mehr. Robin Williams war das erste was ich in der Früh hörte und in Wien ist schiiieeet Wetter, grüß mir Ina Müller, wenn du sie siehst.