Gummizwist

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das Kind ist gerade wie ein Gummiband, sie zieht mich zu ihr hin und dann stößt sie sich wieder ab, Ping Pong, mitten drin im ich brauche dich und ich löse mich. Nähe und Distanz, das ewige Spiel der Kräfte in jeder Form der menschlichen Beziehungen. Manchmal da mag ich nicht gezogen werden und abgeknutscht, weil ich lese gerade oder ich denke einen Satz zu Ende oder was auch immer, irgendetwas in ihr, wie immer werden es die Hormone sein, die müssen sicher jetzt die nächsten Jahre als Begründung herhalten, reisst sie plötzlich, zu mich überfallenden Liebesstürmen hin, eh schön, man verstehe mich bitte nicht falsch und ich weiss , dass es das letzte Annähern noch einmal Verschmelzen ist, vor der Loslösung, ABER wenn sie mit Anlauf auf mich drauf springt, hat es andere Folgen, ein 12 jähriger Körper ist nicht mehr der eines Kleinkindes…

Ich will ihr ja beibringen, dass jeder seine Bedürfnisse hat und die nicht immer zeitgleich sich fügen wie ein Puzzleteil ins andere, dass ich auch wenn ich mit Ihr alleine lebe, ich mein Leben habe, das ist nicht immer so leicht, denn es gibt ja nur uns beide, Mutter und Kind in unseren 4 Wänden. Alles wandelt sich immerzu, erfordert neues Rückgrat, der Kampf gegen den Widerstand der eigenen Erziehung, der immer Weichen alles Verstehenden. Aber genau deswegen, wann soll  sie es lernen, wenn nicht jetzt, die Bedürfnisse und Grenzen des Gegenübers zu sehen und zu akzeptieren, nicht jedes Nein als Zurückweisung zu betrachten. Es heißt immer, ja sie kommt jetzt in die Pubertät, huch, manchmal kommt wir vor, in unserer Verstandesdominierten Welt setzen groteskerweise die Hormone alles außer Kraft und die Jahre zwischen 12 und in manchen Fällen scheinbar ab dann immer, werden als nicht ganz zurechnungsfähiger Geisteszustand wahr und hingenommen.

In anderen Kulturkreisen sind es genau diese Jahre, in denen man Verantworung trägt für sich selbst und die Konsequenzen des eigenen Handeln begreift, mit dem Schutz und der Kraft der Eltern im Rücken.  Das ist gar nicht so leicht, denn auch ich bin wie ein Gummiband manchmal, zwischen bleib an meiner Seite, denn ich weiß, wo die Gefahr lauert  und lauf und wenn du fällst steh wieder auf und gehe weiter, ich bin da im Bedarfsfall, wie solltest du sonst stark werden und wissen wer du bist, ohne mich?

Vielleicht ist es aber auch Ihr Liebeskummer, den sie so zu trösten sucht…na wir werden sehn,

sie entwickelt sich ja täglich weiter

ich aber auch.

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