Grenzkontrolle

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Sonnenblume aus Kartonich bin mitten drin, von mir aus kann es soweiter gehen bis tief in den Oktober, schnell ist es verflogen, mein Rumgezicke, ja lieber Sommer

ich will.

Die Welt eine Auslage, wieviel gibt es zu betrachten. Alleine heute das Einkaufen auf der Thaliastraße, ein circa 60 Jähriger mit Hut, Kiss-Leiberl und etlichen Hülsen intus, schleppte seinen tragbaren KASETTENREKORDER MIT BATTERIEBETRIEB und beschallte Ottakring mit den Hits seiner Lieblingsband, i was quite amused, überhaupt sind die Mitmenschen sehr bunt und unterhaltsam, werfen mir aber immer wieder Fragen auf, z.B. hat sich  hinter meinem Rücken die Biologie verändert, ich sichtete Mädchen und Frauen mit, nun wie soll ich es Familienfreundlich ausdrücken, enormen Kurven, also obenrum, war das immer schon so? Ist das ein Machwerk der Dessousbalconyentwicklung oder haben wir wirklich zuviel Östrogen im Trinkwasser, ich weiß es nicht, vielleicht gibts aber auch mittlerweile Bus(en)fahrten nach Ungarn Kaffee inklusive, hoffe ich zumindest und das schreibe ich und ich bin eine Frau, also eigentlich nicht fixiert auf den Blick in fremde Ausschnitte, aber es ist nicht zu übersehen, ist ja auch Zweck der Übung und gelungen.

Neue Oberarme, die nähme ich sofort, jetzt erinnere ich mich wieder, warum ich den ganzen Winter immer wieder überlegte mit Hanteln zu trainieren, tja vom Überlegen haben sie sich nicht verändert, schade eigentlich. Gut, ich muss ja nicht halbnackt durch die Welt und durchs Büro rennen, hey das Büro IST ein Teil meiner Welt, das muss ich auch mal akzeptieren, aber ich würde es manchmal schon ganz gerne. gegen so ein schlichtes Etuikleid und dann aus dem Ausschnitt links und rechts, zwei perfekte, straffe Oberarme, mit diesem wunderbaren Kuhlenschwung, ach wäre ich ein Mann, ich würde dahinsinken, vor solch wunderbaren Attributen, aber auch so als ich, also weiblich, gabs sehr hübsche Männerwaden, auch schöne Linien,  in Shorts zu betrachten.

Tja ich sags ja ich bin mitten drin im Sommer und sing ganz frei mit Nina Hagen, es ist alles so schön bunt hier. Ich bin begeistert, das Kind mit ihrer Höhenangst ist scheinbar plötzlich vom Klettern begeistert. Geburtstagsfeiern im Kletterpark zauberten ihr letztes Jahr kein Lächeln auf die Lippen, sondern ein Mundverzogenes nie mehr wieder, nachdem sie scheinbar nur von starken Händen aus einem kurzen Panikanfall mitten auf dem Hochseil gerettet werden konnte. Ich war nicht dabei, aber Dank ihrer bildhaften Schilderung litt ich mit und war froh, dass ich es nicht sehen musste,  jajaj ich weiß, da ist man eh gesichert, aber TROTZDEM.

Da erkannte ich mich sehr in ihr wieder oder begriff sie stark als Teil von mir. Aha dachte ich mir, da sind wir uns doch sehr ähnlich, obs mir gefällt oder nicht aber auch für dich scheint das Balancieren auf dünnem Eis oder Seil nicht den Kick zu haben, sondern pure existentielle Angst vorm Fall. Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, meine Panik vor großen Hunden, der trotze sie und findet ALLE so süß, während ich großräumig potentielle Wadenbeisser umgehe.

Gut, jedenfalls flatterte wieder eine Klettereinladung ins Haus, von einem Felix nochdazu, der Name seltenst gehört, außer bei der Betrachtung des Klassenphotos und als Antwort auf meine Frage, wer ist das?

Da magst du eh nicht hin, oder? meine Reaktion beruhte auf der letztjährigen Erfahrung, aber weit gefehlt, „natürlich da will ich hin!!  “ Bist du sicher?“ ich versuche nicht sie zu erinnern, aber ich will sicher gehen , dass sie es tut, also doch..

Aber sie ist eben nicht ich, sie geht da hin. Alle Buben der Klasse sind eingeladen, 2 Mädchen, eine davon ist sie.

Ich verstehe ,ich kombiniere,“na das wird schon, alles muss ich ja dann nicht mitmachen, im Notfall holen die mich dann wieder runter“ sprichts vor sich hin und wählt ihr Klettteroutfit.

Wieder einmal baff steh ich daneben und lerne. Herausforderungen kann man annehmen, nicht solange Berg spielen und zur Probe einen Hügel hin und her niedertrampeln, Fallen spielen, bis es plan ist und aus der ehemaligen Überwindung, die des Mutes bedurfte, eine Alibiunbekannte wird, die nichts mehr zum Erobern hergeben kann, zu lange auf der Stelle getreten ,

eben.

Sicher man könnte sich blamieren, das ist aber eine Sache der Betrachtung, blamiert man sich nicht vor sich selbst viel mehr, wenn man seinen Grenzen aus dem Weg geht, denn auch die Grenzen gehen den ihren, wollen überprüft werden und neu gesteckt.

Ob es gelingt oder nicht spielt keine Rolle, das sich stellen, das stärkt.

Manch einem, na eigentlich Einem, möchte sie es gerne zeigen und sich schwingen von Station zu Station, wenn er klug ist sieht er, dass sie sich Flügel wachsen und fallen lassen kann,

ich hoffe sie ist immer im Leben festgenug getaut

mit sich.

 

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