Ließ schon Kaiserin Elisabeth ihre Fotos retuschieren? Und warum waren die vielgedruckten Heimkehrer-Bilder Teil amerikanischer Propaganda?
Fotoikonen nennt man Bilder, die in unser kollektives Gedächtnis eingegangen sind und die in einem Bild wichtige zeitgeschichtliche Ereignisse zusammenfassen.
Diese Dokumentation befasst sich mit der weniger offenbaren Wahrheit hinter den großen Fotoikonen der österreichischen Geschichte. Wer hat das Foto gemacht? Was wollte man damit bezwecken?
Bildbearbeitung und Bildmanipulation spielten auch schon im vergangenen Jahrhundert eine wesentliche Rolle und auch in Österreich wurden Bilder gezielt verändert, um eine österreichische Identität zu stiften, politische Meinung zu bilden und die Berichterstattung zu färben.
Viele der bedeutenden Foto-Ikonen Österreichs erzählen mehr als nur eine – offensichtliche – Geschichte. Bilder wie die des brennenden Stephansdoms, der ein Sinnbild für das Leid und die Zerstörung durch den Nationalsozialismus darstellen sollte, ersetzen die Wahrheit mit einem dramatischeren Narrativ und förderten so den Aufbau der nationalen Identität.
Auch die Gründungsfotos der ÖVP und der SPÖ gehören zu den Foto-Ikonen der Nachkriegszeit. Doch beide sind „fake“. Sie wurden erst Monate nach der Gründung der Großparteien angefertigt – also bewusst inszeniert – als sich herausstellte, dass die Volkspartei das konservative Lager vertreten würde.
Eines der großen Mythen der österreichischen Geschichte sind die sogenannten „Trümmerfrauen“. Dass Frauen die Schuttberge in den Städten weggeräumt hätten, galt bis vor Kurzem als gesichertes Wissen. Passend dazu gab es auch eine Fotoikone der Trümmerfrau. Erst 2022 konnte Michaela Pfundner von der Nationalbibliothek nachweisen, dass es sich hierbei um eine Fälschung handelt. Und auch der Mythos rund um die Trümmerfrauen ist aus heutiger Sicht nicht haltbar. ForscherInnen Marion Krammer, Margaretha Szeless und Martin Tschiggerl erklären warum.
Regie:
Fuchs Patrice