Espenlaub

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Heute war ein komischer Tag, als ob alles von einer Sekunde auf die andere nicht mehr die Fassung hält,

es wackelt um mich.

Sicher Geglaubtes, sogar mehr als überdrüssig Gewordenes scheint plötzlich kostbar, existentiell

nun ja ein Job ist mehr als ein Job.

Noch weiß ich nicht genau, wie konkret die Sorgen sind, die ich mir mache, aber es ist seltsam wie sie den Blick verändern.

Es gibt aber Dinge, die kann ich nicht ändern, da hilft kein Gedanke an drohenden Verlust, besser investiert in die Suche nach Alternativen.

 

Zwischen all dem, die Krimkrise verfolgt, ich bin ja ein Krisenjunkie, ich will dann immer alles wissen, was an Wissen so zu haben ist.

Was soll das, frage ich mich zwischendurch, kannst du nicht lieber das gestalten was in deiner Macht steht?

Für Vaterbilder bin ich immer noch empfänglich und Vaterbilder, die genickt und verzweifelt dreinschauen, die machen mich nervös,

kann ich auch das bitte endlich lassen

UND AUF MICH SELBST VERTRAUEN?

So schaukel ich nach Hause, also die Bim, nicht ich im Rausch, aber ich will SOFORT ein Bier, wenn ich zuhause bin, der Tag war eine Herausforderung und mir war ziemlich heiß, zwischendurch.

In meiner geschwächten Tagesverfassung interpretiere ich das U Bahnproblem zum Teil eines ganzen Systemskollapses, ums mal ganz piefkemäßig zu formulieren

ICH HAB HEUTE ECHT EINEN AN DER WAFFEL!

Komme zur Tür herein, Bier und Badewanne witternd, da steht das Kind bleich und fahl.

Ich setze mich mit ihr nieder, die Mutter von Einem, der ihr sehr am Herzen liegt wird sterben, hat die Mathematikprofessorin heute der Klasse erzählt, bevor er kam.

Die Mutter ist mir bekannt, eine sehr Imposante mit einer noch tieferen als der Pluhar ihrer rauchigen Stimme

Lungenkrebs.

Der Gedanke an die tröstende Zigarette ganz geheim in der Badewanne geraucht wird zum Damoklesschwert über mir, das Kind weint und hadert, denn sie haben Streit seit 2 Monaten und sie wartete auf seine Entschuldigung aber sie wusste doch nicht und er, er weiß nicht, dass es nun alle wissen..

So sitzen wir da und es ist ein schwieriger Tag und er hat niemanden außer seiner Mutter und das Kind sagt und du, du rauchst doch auch!

Ach je, das ist alles so schwierig und es sollte so einfach sein von Etwas zu lassen, das einem schadet. Heute in der Trafik dachte ich mir, nein 4Euro das muss endlich eine Grenze sein.

Aber nicht nur wegen dem Geld, ich muss etwas anderes finden, um mich daran festzuhalten, tief durchatmen und los,

nicht Bangemachen lassen.

Es ist 9 Uhr das Kind ist schlafen gegangen völlig erschöpft, ich tippe hier, ein Glas Pastis daneben

die Sicherheit ist nur in mir selbst zu finden und jeder Atemzug sollte Kraft mir sein.

Ich werde es nicht lassen können, vielleicht

aber ich nehme mir vor

alles Giftige nur noch in geringen Dosen.

 

 

 

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