Den ersten Schritt zur Einkommenstransparenz zwingt heuer die EU den österreichischen Aktienunternehmen auf.
Das sollte CEOs eigentlich freuen, denn Einkommenstransparenz führt offensichtlich nicht zu einer Senkung ihrer Einkommen.
1965 verdienten, laut dem Economic Policy Institutes, ChefInnen der 350 größten amerikanischen Firmen noch 20 Mal so viel, wie ein durchschnittlicher Erwerbstätiger. 2018 verdienten ChefInnen unfassbare 278 mal so viel. Und das obwohl, es jeder nachlesen kann.
Die Transparenz des Einkommens feuert den Status von eher CEOs an, als dass sie eine finanzielle Mässigung bewirken würde. Wenn ein CEO viel verdient, ist sie auch viel wert. Wer sie anheuern will, muss ihr aktuelles Einkommen toppen.
Tabula rasa
Am 10. Juni 2019 wurde eine EU-Richtlinie müssen Aktienunternehmen standardisierte Finanzreports verfassen. Mittels dieser Reports kann man in Zukunft die Gehälter der Chefetage börsendotierter Unternehmen europaweit vergleichen.
In diesen Vergütungsberichten werden auch die genauen Einkommensdaten der Vorstände und der Aufsichtsratsmitglieder auswiesen. Doch nicht nur der Lohn, auch alle zusätzlichen Vergünstigungen, wie Firmenauto, Pensionszuschüsse oder Boni müssen exakt angeführt werden.
Im Schnitt kann man davon ausgehen, dass diese zusätzlichen Leistungen noch einmal den selben Betrag ausmachen, wie der Lohn.
Einkommenstransparenz bringt Gerechtigkeit
Außerdem muss der Bericht eine vergleichende Darstellung der jährlichen Veränderung der Ertragsentwicklung des Unternehmens sowie der durchschnittlichen Vergütung von ArbeitnehmerInnen enthalten.
Wenn die MitarbeiterInnen eines Unternehmen dessen Produktivität steigern konnten, wird man das in den Vergütungsberichten nachlesen können. Dadurch bekommen die Gewerkschaften gute Argumente für Lohnverhandlungen in die Hand.
In Österreich wird nur der Minimalentwurf der Richtlinie umgesetzt. Abgesehen von Zwangsstrafen nach § 258 AktG (maximal 3600 Euro) sieht der Ministerialentwurf keine spezifischen Sanktionen für die Verletzung der neuen Verpflichtungen vor. Es ist aber noch nicht fix, dass die bestehenden Sanktionen unionsrechtlich als ausreichend beurteilt werden.
Vergleichbarkeit bringt vor allem Frauen was
Zum Thema Einkommenstransparenz und Frauengleichberechtigung hat Familie Rockt Media bereits 2010 diesen Beitrag für den ORF gedreht. Wer wissen will, was Christian Rainer und Michael Fleischhacker damals verdienten, kann seine Neugierde hier befriedigen:
Keine Kommentare
Laut Schuldenberatung der Erste Bank macht man als einlzener Mensch keine Schulden
wenn dem oder derjenigen nach Bezahlung aller fälligen Rechnungen 800.- fürs Monat
übrigbleiben.
Die Menschen aus dem oberen Management meinen es sei gar nicht gut das die Menschen die nicht so viel verdienen das „Wissen“ das jemand viel verdient.
Ich verdiene 1187.- netto für rund 40 Std im Supermarkt. Also wäre es nicht gut für mich zu wissen das meine „Chefin“ als Regionalleitung inklusive Provision 3000.- netto hat.
Ein toller Beitrag, und ja: 1280 € netto für 30 Stunden in einer Sozialorganisation und nein, das soll auch nicht so bleiben!