Die erste Nacht war ein wenig mühsam aber nicht urarg. Die zweite Nacht war mühsamer und ein bissi arg, weil der Fuss sich entzündet hat und dann auch sehr angeschwollen ist. Als die Schwellung zurückging, sah der Fuss so aus:
Eh proper. Heute ist er schon sehr schlank, der Fuss und ich kann schon herumhumpeln. Jeden zweiten Tag gehts mit der Rettung zur Kontrolle. Das heißt, ich lerne viele 18jährige Burschen kennen. Manche sind lustig zum unterhalten. Einer erzählte mir über die Unterschiedlichkeit des Ausmasses der Pflege, die die verschiedenen Fahrer ihrer Fahrzeuge angedeihen lassen. Sein Fahrer fährt eines der ältesten Autos, pflegt es aber am besten. Alles ist beschriftet und funktioniert. Ihm gefällt das. Er habe auch schon ein paar mal Kotze ins Gesicht bekommen, wenn Patienten gegen die Fahrrichtung speiben. Danach muss er das Auto putzen. Das findet er nicht weiter schlimm. Das gehört halt dazu. Andere regen sich darüber auf. Er nicht. Das sei menschlich und nix dabei. Er wolle auch gerne Arzt werden und freut sich wenn er kleinere medizinische Eingriffe machen könne – auch wenn die Ärzte dann oft schimpfen, weil sie natürlich im Auto nur eine mindere Ausstattung haben und daher nicht exakt die Bandagebreite etc. verwenden können wie im Spital. Er lächelt belustigt, als er das erzählt. Ich denke, der wird seinen Weg machen und ein guter Arzt werden.
Heute fuhr ich das erste Mal mit einer Rettungs-Partie die nicht viel geredet hat. Nachdem der Fahrer den Motor anlaufen hat lassen, startete er die Musik.
Wir cruisden durch die Stadt.
Micke versucht mir das Leben leicht zu machen und serviert mir aufmunternde Abendessen und die Mädchen sind beide gute medizinisches Versorgungspersonal. Fritzi kühlt meinen Fuss und verabreicht mir Medikamente. Die Kleine bringt mir jeden Tag den Kaffee ans Bett und gibt mir Bussis.
Gestern hatte sie auch noch Geburtstag. 6 Jahre alt ist sie nun. Wenn sie groß ist, will sie werden wie die Fritzi. Und heute war sie Blutabnehmen und hat sich ohne ein Mäh oder Muh fünf Ampullen Blut abnehmen lassen und dabei auch noch mit ernstem Blick zugeschaut. Dafür, dass sie vom Charakter her eher „ausdrucksstark“ ist diese Coolness beinahe unfassbar.
Bekommen hat sie unter anderen Leuchtschuh mit denen sie mir heute in der Früh den Kaffee ans Bett brachte. Die neue Mütze und Fäustlinge hatte sie auch an.
abschliessend noch ein Bild von meinem Lieblingsbaby. Es ist erst 3 Monate alt und hat schon prachtvolles Haar. In der Zeitung stand, dass zum Glück die Mutter ausgebildete Friseurin sei. Außerdem würde sie lieber ohne ihrem Baby einkaufen gehen, weil es sonst so lange dauere, weil alle Menschen sie auf die Frisur ihres Babys ansprechen würden.