Warum ist Bloggen in Österreich kein weit verbreitetes Phänomen? Oder eigentlich im ganzen deutschsprachigem Raum…Hier steht man sich´s immer noch mehr auf `Kolumnen´ und `Kommentare´. Daher ähneln hiesige Blogs auch Kolumnen oder Kommentaren.
In Schweden sind Blogs prominente Themenspender für traditionelle Medien. Und zwar ganz persönlich gehaltene Blogs. Bei uns gilt aber: Nur nicht zu persönlich werden – dann sinkt nämlich der Wert der Truthometer in den Augen der anderen. Dann sinkt die Relevanz. Die eigene Meinung darf nicht eingebettet in der eigenen Lifestory argumentiert werden, denn dann ist sie nur eine `persönliche Meinung´. Betonung auf `nur´. Das schöne an einem Blog ist doch aber, dass er sich von gewöhnlichem journalistischen Content unterscheidet. Dass die Person im Vordergrund steht. Es geht weniger um Berichterstattung als um Meinungsbildung. Ich bilde mir 1000 Mal am Tag eine Meinung: Im Kindergarten, wenn ich den Kindern beim Interagieren zusehe, beim Einkaufen, wenn ich mich über jemanden ärgern muss, der sich an der Kassa vordrängt, im Kaffeehaus, wenn sich eine Freundin bei mir ausheult. Nicht nur, wenn ich Profil lese oder den Standard. Blogs heben die Meinung einzelner Menschen hervor. Man muss nicht Opinionleader sein, um einen guten Blog zu schreiben, und auch der Alltag eines gewöhnlichen Normalis kann zum Nachdenken und zur Meinungsbildung anregen.
Blogs und Österreich
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Ein Kommentar
Kannst Du mir bitte den Unterschied zwischen Kolumne und blog erklären? Inhaltlich, stilistisch. Dass Carrie bezahlt bekommt, um sich ihre 1000 Paar Chanel- und Guccischuhe zu leisten, ist mir klar, aber sonst? Schreibt sie nicht auch was sie denkt und viel privates?