Barbies mit Gehirn

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N, die Tochter von A und dem bösen Wolf Gerhard wurde 5. Und bekommt von den anderen Kindern bei ihrer Party unter anderem 2 Barbies und einen Ken. Jööö, N ist im Glück. Die Eltern auch, weil sie ham den Schas ja nicht gekauft.

Am Tag 1 nach dem Fest spielt N mit den Barbies und dem Ken und macht das was schon Generationen vor ihr gemacht haben, nämlich nackat ausziehen, wieder anziehen, wieder ausziehen…N zieht also gerade den Ken nackat aus, streicht ihm über den Plastikbauch, der hier ein fetter Sixpack ist. Dann ruft sie nach A, sie ruft: Mama, schau einmal (und zeigt auf Kens Sixpack), mit Gehirn!

Na ist das nicht eine liebe Geschichte, gelt. Und relaxt einen ein bissi mit dem ganzen Barbie schas. Weil natürlich wollen die Kinder hier alle eine, und natürlich denken sich die Eltern: Naja, Barbie…dürf ma das überhaupt? Die Eltern lösen das Dilemma dann damit das die Eltern der KindergartenfreundInnen die Barbie besorgen, dann hat man nicht selber…

Oder wie hier, wo die Oma brav zum Geburtstag Kind 2 und 3 eine Barbie kauft. Die Oma, die ihrer eigenen Tochter (mir!) Nie, Nie, Nie so einen Schas gekauft hätte. Nein, ich hab ein Holzregal mit Holzkegeln bekommen, mit Filzstift Punkti, Punkti Strich, Strichi drauf. Das war mein Barbiehaus! Ein einziges Mal, ein einziges Mal hab ich zu Weihnachten eine Cindy bekommen (weil die hatte laut meiner Mutter nicht so ein degenerietes Gesicht)! Bis zu meinem 14. Lebensjahr hab ich deshalb mit meinen Cousinen Barbie gespielt. Eine dieser Cousinen macht gerade ihren Doktor in Genderstudies.

Gibt es hier einen Zusammenhang, frag ich mich. Soll man die  Kinder diese Barbiephase ausleben lassen, ohne viel tamtam. Hab ich deshalb vielleicht so ein hochgestecktes und unerreichbares Schlankheitsideal, weil als Kind Barbies unerreichbar waren…na gut, das ist jetzt wahrscheinlich eher Blödsinn. Auf jeden Fall dürfen auch die Kinder hier mit Barbies spielen. Sie haben einen Haufen davon von ihren 2 jungen Tanten bekommen. Die meiste Zeit liegen sie in einer Kiste, immer wieder werden sie heraus geholt, nackat ausgezogen, angezogen, wieder nackat ausgezogen…

Letztens lag so eine nackate Barbie am Esstisch. C und T waren gerade zu Gast. C nimmt die Barbie und betrachtet sie versonnen. -C, sag ich, das ist eine Barbie und das hier, und zeig auf T und mich, sind echte Frauen! C grinst.

-Und jetzt ist mir alles klar, doziere ich, nicht die kleinen Mädchen bekommen falsche Vorstellungen davon wie Frauen ausschauen sollen. Nein, die wissen das eh ganz genau, die sehen vollkommen entspannt ihre Mamas und wissen irgendwann werd ich auch einmal so ausschauen.

Nein, es sind die Buben, die die nackaten Barbies sehen und glauben…

Also noch einmal Burschen, hier die Barbie und hier jetzt exmemplarisch T und ich, erklär ich jetzt auch D. Dessen Beitrag am Tisch gerade war das er im Büro eine kennt, die aber schon solche Proportionen hat und  die noch lebt. C und D nicken versonnen. Und wir wissen denen gehts zu gut, im real life Frauen wie T und mich und Barbie dürfen sie auch noch spielen…

 

 

 

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