Eigentlich wollte ich das Foto eines neuen Brautmodengeschäfts auf der Thaliastraße einfügen,aber es gelang nicht, schade, denn es sieht aus wie aus einem Fellinifilm, zum Preis von durchschnittlich 1000 Euro.
Das erste Mal,als ich leicht besäuselt das neonerleuchtete Schauspiel sah, bin ich fast erschrocken und wollte schon dem Alkohol für immer abschwören, machte ein Foro zum Beweis und sah es mir am Tage nochmal an, es ist unfassbar.
Falls irgendwer in Ottakring jenseits von Brunnenbobo unterwegs ist, ein schönes Spaziergangsziel nicht nur zu Halloween.
Wahrscheinlich starren bald ähnlich irritierte Dachgeschosswohnungsneuottakringer in meine bescheidene Welt, siehe Foto, also damit hätte ich nie gerechnet, Klotzen nicht Kleckern, scheint auch hier das Motto.
Da ziehe ich in den unschicksten Teil und was passiert, ein Riesenglaskogel wird mir die gefühlte Privatsphäre rauben.
Also noch ein Punkt auf meiner Liste, des nicht unbedingt Notwendigen, wenn, ja wenn ich ganz viel Zeit habe. Ich frage mich allerdings, wann:
Heimwerkerkurs zum Anbringen von blickdichten Rollos, Lampen und kleineren Reparaturen
Anfänger oder dann schon Seniorenseminar, für Musikobaloden, (liebe Mother Mable ich bin ein wenig eifersüchtig)
Bildbearbeitung und PCwissen ohne Hemmungen noch so blöde Fragen zu stellen
Einkaufsinformationen zum Thema Concealer(hallo Partice…)
Wohnungskomplettsystematisierung, abgelegte Dokumente, beschriftete Schachteln, des Kindes und mein Kasten sortiert, duftend,nach Farben geordnet.
Kochkurs
Backkurs
Yogakurs
Putzkurs
Cellounterricht, ach das würde was hermachen, in meiner perfekt, stylish, retro geputzt und tapezierten Wohnung, ein Cello lehnend an dem wunderschönen Sofa oder Chaiselonge, da schwanke ich noch, die Noten wie zufällig neben dem kleinen Perserteppich aus Familienbestand, an lauen Sommerabenden bei offenen Fenstern bespielte dann ich die Straße, auch die Terrassencrew gegenüber wäre hingerissen..
Tierflüsterercoaching, denn die Hasen sind nicht folgsam, wenn der Coach dem jungen Robert Redford gleichen würde, hätte ich nichts gegen Privatunterricht.
Steppkurs mit Jean Dujardin
ein Hauch Romantik und umwerfendes Lächeln mit Koketterieumgarnung kann ja nie schaden.
Nähen und Schneidern, ach wie gut würde ich aussehen, könnte ich ein paar Dinge ändern, die ich schon besitze, wie eine junge Diane Keaton würde ich voll androgynem Stil bewundernde Blicke auf mich ziehen.
Das bringt mich allerdings zum Punkte, Kurvenreduktion, denn die wäre in diesem Fall von Nöten.
Allerdings, das wird nix, zuviele Rundungen werden immer den geraden, schlabbernden Fall einer Herrenhose verhindern, egal in welcher Gewichtsklasse, diesen Selbstversuch habe ich schon hinter mir.
Also lieber das Beste aus mir selbst machen.
Das ist eine immerwährende Herausforderung, das bei sich selbst bleiben, sich selbst zu hinterfragen ist immer lohnend, seltsame Verhaltensweisen Anderer als Werturteil über mich zu verwerfen, braucht schnellere Teflonabgleitung meinerseits, stelle ich fest.
Wer sich respektlos verhält HAT KEINEN RESPEKT. Punkt.
Warum muss ich mir trotzdem nach all den Jahren des Reifens, trotzdem immer noch sagen, DU HAST RESPEKT VERDIENT; DAS SAGT NICHTS ÜBER DICH.
Für Offenheit und Auseinandersetzung habe ich immer Zeit, das ist das NOTWENDIGE, mit mir selbst mit den anderen.
Eines der Dinge, die mir das Leben und das Muttersein gelehrt hat, Vernebelung schafft nur Raum für Interpretationen, ich will nicht interpretiert werden,
ich bin kein Interpret.
Also, was solls, liebe neue Terassenauslagenhimmelsgegenüber schaut mir nur zu,
wenn ich will
lass ich einfach das Rollo herunter.
Bei Manchem sind die Schotten für immer dicht,
manche sehen immer nur sich und kämpfen gegen innere Piraten, die in Wahrheit ihre eigenen Gesichter tragen,
ich wehre mich gegens Geentert werden
von Innen
von Außen
Werde in diesem Leben kein Brautkleid in Tüll tragen
meine Seele braucht
keinen Aufputz.