Am Wochenende waren wir einen Sprung in Italien. Ist ja nah. Wir besuchten am Heimweg das Schloss Miramare. Ehemals ließ Maximiliam, der Bruder vom Joseph dem I, das Schloss bauen. Die Gegend um Triest bis Venedig gehörte ja von 1335 bis 1918 zu Österreich. Eine lange Zeit.
Miramare ist einen Ausflug wert
Maximiliam war mit Charlotte von Belgien verheiratet. die mit ihm nach Mexiko ging, als er dort Kaiser werden sollte. Zu diesem Zeitpunkt war sein Schloss noch nicht ganz fertiggestellt.
Charlotte fuhr recht bald zurück nach Europa, weil klar war, dass es doch nicht so leicht war König eines fremden Landes zu werden, wenn die BewohnerInnen nicht darum gebeten hatten. Sie wollte den Papst um Hilfe bitten, zeigte aber Zeichen von geistiger Versiertheit. Keine Ahnung, wie oder ob das die Weltpolitik beeinträchtigt hat. Jedenfalls fuhr sie zurück nach Miramare und wurde dort bald ins Gartenhaus gesperrt. Das war zwar recht herzig, aber ich glaub nicht, dass man es mit der mittlerweile von allen guten Geistern verlassenen Frau so herzig meinte. Wir spazierten an dem Häuschen vorbei und fanden es richtig lieb und fragten uns warum man es denn so verfallen läßt. Erst danach erfuhren wir von der armen Charlotte.
Charlotte war sehr gebildete und galt als altklug und den meisten überlegen. Sie liebte Maximiliam, den Idealisten und Liberalsten sehr, der sich bei der Heirat besonders über die Mitgift freute. Er hatte bereits hohe Schulden angehäuft. Da sie keine Kinder bekommen konnten, adoptierten sie einen mexikanischen Adelsjungen, der jedoch später alle Thronansprüche ablehnte und Professor in Washington wurde. Charlotte wollte immer regieren und war glücklich über ihren Kaiserinnentitel. Beweisen konnte sie sich leider nie, wenn auch sie sich bis zu ihrem Tod fest einbildete Kaiserin von Mexiko zu sein.
Nachdem Maximiliam tot war (er wurde in Mexiko nach 3 Jahren Regentschaft geköpft), diente das Haus den Habsburgern als Sommerresidenz. Auch Sisi war ein paar Mal hier.
Es ist ein magischer Ort. Die Wege waren früher mit kleinen kugeligen Steinen ausgelegt.
Das beste ist natürlich der Sonnenuntergang. Es kommen viele Menschen aus Triest hierher, nur um beim Sonnenuntergang dabeizusein.
Man kann auch ins Schloss rein und das kann ich nur empfehlen. Im Sommer hat auch das Kaffee im Garten offen. Vor Miramare waren wir in Venedig. Eine bemerkenswerte Stadt.
Es gab sogar eine Strasse, die war mit Wasser angefüllt und hat ausgesehen wie ein Kanal. Echt arg.
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