Nach 5 kommt 6.
Gerade komme ich vom Spar zurück, Samstagseinkauf. Ich bahne meinen Weg zur Kassa , vollgestopft der gepunktete Schiebeshopper. Während ich so das Band befülle, registriere ich im Augenwinkel, einen Anzugträger mit einem Doppler weiß im einem Arm, einen Whiskey im anderen. Ich will ihn vorlassen, er lallt ein bisschen ,“ na ich hab Zeit“.
Er verwirrt mich, sieht nicht aus, wie der klassische Dopplertyp, also bleib ich vor ihm, er dichtfahnig hinter mir. 19,06 sagt der Kassajüngling , ich geb ihm 20, er : „Sex vielleicht?“
Er spricht nicht das klassische SECHS, sondern sowie ich wegen oder trotz im prüden Bayern aufgewachsen, Sex. „Ja sicher“, ist meine Antwort und während ich in meiner Börse krame, denk ich schmunzelnd, wieviel einfacher das Leben so wäre, Funkelblauromantisch, aber eher an aufs Wesentliche reduzierende Dialoge, wie wie, wie“ Liebe vielleicht?“ Antwort, „ja sicher, oder nein danke, vielleicht später…“Der Dopplermann unterbricht meine Gedanken, denn er wird von Lachkrämpfe gebeutelt, ich räume weiter ein. „Der war ned schlecht“, sagt er zum Kassamann“, Sex vielleicht? Ja sicher das wäre ein Leben“.
Der Junge ist peinlich berührt, schaut mich an, „Das war keine Absicht“ Ich finde ihn immer sympathischer in seiner Verlegenheit, tu so als hatte ich keinen Hauch von Zweideutigkeit registriert, dem Doppler rinnen die Tränen, er hat Spaß mit sich, ich schau ihn an, „Beruhigen sie sich, ist nur eine Zahl, sonst nix.“
“ Ja eh, aber mir san Männer, deppert halt“
„Ich hab das nicht gesagt“ beschließe ich die Szene. Ottakring ist lustig und Alltagskomik liebe ich.
Das Kind sagt auch sechs, ich bleib dabei und sprechs wie Sex, der Satz ja sicher, verlässt meinen Mund ja eh fast nie, denn nix ist fix.